Zwei Youngster, zwei Routiniers
1983 stieg Fritz Gebhardt mit seinem eigenen Rennsportwagen und Rennstall in den Gruppe C-Prototypen-Motorsport ein. Seitdem hat ihn diese Art des Racings nicht mehr losgelassen. Unvergessener großer Erfolg war 1986 der Klassensieg in der Gruppe C2 beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Und auch heute noch sorgt der Rennstall Gebhardt Motorsport regelmäßig für Aufsehen. So geht das Team aktuell beispielsweise im ADAC Prototype Cup Germany an den Start. Dies soll natürlich in der kommenden Saison 2024 so bleiben. Zwei Duqueine D08 M30 LMP3-Prototypen wird das Team einsetzen. Die Vorbereitungen laufen längst auf Hochtouren. So steht mittlerweile bereits der komplette Fahrerkader fest.
Erfahrung trifft auf junge Nachwuchs-Talente
Das Feld zeigt sich bunt gemischt. Zum einen setzen Fritz Gebhardt und das Team auf Nachwuchs im Teenager-Alter. In diese Kategorie fallen der erst 18-jährige Valentino Catalano und der 19-jährige Belgier Maxim Dirickx. Beide profitieren künftig von Gebhardts Young Talents-Programm. Im Rahmen dessen werden sie umfangreich gefördert und bekommen die Chance sich dank eines festen LMP3-Cockpits auf hohem Motorsport-Level weiterzuentwickeln. Hinzu kommt zum anderen ein deutlich älteres und erfahreneres Duo: der 32-jährige Markus Pommer und der 42-jährige Sven Barth. Jeweils ein Paar aus einem jungen und einem erfahrenen Fahrer wird sich einen der beiden Prototypen-Rennwagen teilen.
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Valentino Catalano
Der Young Professional stammt aus dem rheinland-pfälzischen Westheim nahe des Hockenheimrings. Wie zumeist üblich, startete er seine Motorsport-Karriere im Karting, bevor zunächst der Wechsel in den Formel-Sport erfolgte. 2022 feierte er schließlich seine Premiere im LMP3-Prototypen-Bereich. Dort gelang dem hochbegabten Talent 2023 in Oschersleben gemeinsam mit seinem damaligen Teamkollegen der erste Sieg. Auch mehrere Bestzeiten erreichte Catalano in der abgelaufenen Saison.
Maxim Dirickx
Maxim Dirickx aus Antwerpen kann ebenfalls auf einige erfolgreiche Jahre im Kartsport zurückblicken. In den BeNeLux-Ländern krönte er sich mehrfach zum Champion. Vielversprechende Voraussetzungen also, die er bei Testfahrten mit Gebhardt Motorsport untermauern konnte. Zwei Tage lang konnte er sich auf dem Hockenheimring im Ginetta G61-LT-P3-Prototypen von Gebhardt beweisen – mit Erfolg. Überzeugende Zeiten zeigten, dass er bestens mit dem LMP3-Racer zurecht kommt, und sicherten ihm das feste Cockpit für die neue Saison.
Markus Pommer (rechts auf Bild unten)
In Person von Markus Pommer ist Gebhardt Motorsport die Verpflichtung von keinem Geringeren als dem amtierenden Meister des ADAC Prototype Cup Germany gelungen. Er blickt auf mehrere Jahre Erfahrung im Prototypen-Rennsport zurück und war dabei nicht nur erfolgreich im LMP3-Racer unterwegs. Zudem schnupperte er 2021 bereits LMP2-Luft. Zuvor war er bereits mehrere Jahre im GT-Motorsport sowie zu Anfang seiner Karriere natürlich gleichfalls im Formel- und Kart-Bereich aktiv. In letzterem begann er seine Karriere bereits im Alter von nur sieben Jahren. Ingesamt sammelte Pommer bisher mehr als 300 Rennstarts und erreichte fast 40 Laufsiege.
Sven Barth (links auf Bild unten)
Mit Sven Barth sicherte sich Gebhardt Motorsport einen absoluten Sportwagen-Spezialisten, der über viele Jahre hinweg bereits zahlreiche Erfolge gefeiert hat. In seiner Vita stehen mehrere Einzelsiege, Titelgewinne und sogar ein Rundenrekord. Letzteren stellte er 2016 auf dem Bilster Berg mit 1:33,707 Minute auf, er hatte vier Jahre Bestand. Viele Top-Ergebnisse erreichte Barth mit dem RWT Racing Team seines leider 2022 früh verstorbenen Schwiegervaters Gerd Beisel. Zu den größten gehörte der Gewinn der GT Masters Trophy. 2023 gelang der Gesamtsieg in der Sports Car Challenge.
Barth wird sich einen der Duqueine D08 M30 LMP3-Prototypen mit Dirickx teilen, Pommer dementsprechend mit Catalano. Die Rennwagen treten mit einem 5,6-Liter-V8 von Nissan an, der 455 PS generiert. Bei den Rennwochenenden im ADAC Prototype Cup Germany werden pro Rennwochenende zwei Läufe gefahren. Sie dauern jeweils 55 Minuten plus eine Runde und es gibt einen Pflicht-Boxenstopp. Bei diesem findet auch der Fahrerwechsel statt – sofern sich, wie im Falle von Gebhardt Motorsport, zwei Piloten ein Cockpit teilen.