Amerikanischer SUV-Underdog
Buick ist einer der großen Namen der US-amerikanischen Automobilgeschichte. Jahrzehntelang war das Unternehmen aus Detroit breit aufgestellter Anbieter von Straßenkreuzern, Coupés, Sportwagen und Co. Unvergessen sind Modelle wie Electra, Riviera, Invicta, LeSabre, Grand Sport oder auch der auf dem Regal basierende GNX aus den 1980ern, der nicht zuletzt durch Auftritt im Fast & Furious-Franchise sowie in den letzten beiden Ablegern der Need for Speed-Reihe wieder größere Bekanntheit erlangte. Von diesen glorreichen Zeiten hat sich Buick zwar verabschiedet; dennoch ist die Marke bis heute präsent, mit deutlich abgespecktem und umstrukturiertem Portfolio, wobei dieses im amerikanischen Heimatmarkt mittlerweile nur noch aus SUVs besteht. In einem Land wie den USA, wo diese Fahrzeuggattung sogar noch beliebter und verbreiteter ist als bei uns, ist diese Fokussierung sicherlich kein verkehrter Ansatz; tatsächlich ist Buick auch nicht der einzige traditionsreiche Hersteller, der diesen Schritt gegangen ist. Das zweitgrößte Modell des Programm ging nun kürzlich in der komplett neuaufgelegten, zweiten Generation an den Start: der Envision.
Gefälliges Design
Mit einer Länge von 4,63 Metern und 1,88 Metern Breite ist der Fünfsitzer für US-Verhältnisse schon beinahe klein geraten. Damit kommt er genau zur richtigen Zeit, um den Kampf im – wie Buick es nennt – Segment der Kompakt-SUVs, das nach Angabe des Herstellers in den USA stark wächst, aufzunehmen. Erhältlich ist der Envision in drei Ausstattungsversionen, darunter erstmals als Avenir, welcher bei Buick die luxuriöse Topausführung ist und sich von den darunter angesiedelten Brüdern Preferred und Essence durch exklusive optische Merkmale unterscheidet. So sind etwa die Seitenschweller, der untere Bereich der Heckschürze und die Radhausbeplankungen in diesem Fall in Wagenfarbe lackiert. Dies unterstreicht den edleren Auftritt und Anspruch. Merklich rustikaler oder sportlicher trteen demgegenüber Preferred und Essence aus, sind bei ihnen diese Bereiche doch aus mattschwarzem Kunststoff produziert oder in glanzschwarz lackiert sind – letzteres gilt, wenn der Kunde das hier optionale Sport Touring-Paket wählt, welches zudem unter anderem schwarze 20-Zoll-Felgen mitbringt. Felgen selbiger Größe mit 245/45er Bereifung und in dem Fall silbernem Finish sind auch beim Avenir Serie, während sonst 18-Zöller mit 235/60er Reifen Standard sind. Stets serienmäßig sind schmale Front- und Heckleuchten mit LED-Technik und ein skulptural und recht bullig anmutendes Grunddesign mit großem Frontgrill, zum Heck hin ansteigender Fensterunterkante und dynamisch abfallender Dachlinie.
Feines Interieur
Das Interieur des Envision kommt mindestens mit Kunstleder, ab der zweiten Linie Essence sogar mit Echtleder-Ausstattung, die beim Avenir sogar mit feinen Steppnähten und eingestickten Schriftzügen versehen ist. Zwecks einer einfacheren Bedienung ist die Mittelkonsole deutlich zum Fahrer hin geneigt. Ein Touchscreen mit bis zu 10,2 Zoll Diagonale dient als Haupt-Schaltzentrale zur Bedienung des Infotainmentsystems, das über gute Konnektivität per Apple CarPlay oder Android Auto und optional Alexa-Sprachsteuerung verfügt. Eine integrierte Navigationsfunktion ist jedoch nur beim Avenir serienmäßig. Weitere Annehmlichkeiten, die oft ab der Ausstattungslinie Essence oder gar immer standardmäßig an Bord sind, gehören ein beheiztes Lenkrad, aktive Geräuschunterdrückung, ein Paket mit zahlreichen Sicherheits- und Fahrassistenten, mehrere USB-Anschlüsse, elektrisch verstellbare Sitze und Co. Noch luxuriöser wird es optional respektive in der Avenir-Variante mit Head-up-Display, Panorama-Sonnendach, Massagefunktion des Fahrersitzes, Pad zum Induktiven Smartphone-Laden, Sitzbeheizung sowie -belüftung und vielem mehr.
Untypischer Antrieb
US-Cars haben immer großvolumige und leistungsstarke V8-Aggregate unter der Haube! So lautet zumindest das gängige Klischee, doch das trifft bei weitem nicht immer zu. Dies beweist etwa der Envision, denn in seinem Bug sitzt stets ein Vierzylinder – mit dem sich das SUV auf die Blacklist vieler US-Car-Enthusiasten befördern dürfte. Das Triebwerk verfügt über zwei Liter Hubraum und bringt es dank Turboaufladung auf 231 PS und 350 Nm. Die Kraftübertragung geschieht mittels einer Neungang-Automatik, welche die Kraft standardmäßig an die Vorderräder leitet, Allradantrieb gibt es nur gegen Aufpreis. Fahrwerkseitig verfügt das Buick-SUV über eine MacPherson-Vorderachse, hinten gibt es eine Fünflenker-Aufhängung, optional ist zudem eine elektronische Dämpfersteuerung an Bord. Die Scheiben der Bremsanlagen besitzen an der Front 312 und am Heck 315 Millimeter Durchmesser. Die Preise für den bereits bestellbaren Envision starten in den USA bei 32.995 Dollar.
Technical Facts
Buick Envision
Motor: 2,0-Liter-Reihenvierzylinder-Ottomotor mit Turboaufladung, Spritzguss-Aluminiumblock, Aluminium-Kopf, zwei obenliegende Nockenwellen, variable Ventilsteuerung, Hochdruck-Direkteinspritzung, elektronische Drosselklappen-Steuerung, 231 PS / 350 Nm
Kraftübertragung: Neunstufen-Automatikgetriebe, Front- oder Allradantrieb
Fahrwerk: MacPherson-Vorderachse, Fünflenker-Hinterachse, Stabilisatoren vorne und hinten, optional elektronisches Dämpfersystem (ZF Sachs Continuous Damping Control)
Rad/Reifen: Leichtmetallfelgen in 18 Zoll mit Bereifung in 235/60R18 oder in 20 Zoll mit Bereifung in 245/45R20 (Standard beim Avenir und mit Sport Touring-Paket, sonst optional)
Bremsen: Scheibenbremsanlage mit ABS, VA 312-mm- und HA 315-mm-Scheiben
Karosserie: LED-Front- und Heckleuchten, spezifische Designmerkmale je nach Ausstattungslinie, Sport Touring-Paket optional mit dunklen Karosserieakzenten (nicht für Avenir)
Innenraum: fahrerorientiert geneigte Mittelkonsole, Getriebebedienung über Knöpfe, Mittelarmlehne mit zweigeteiltem Deckel, Mittelkonsolenfach mit Deckel und Pad für induktives Smartphone-Laden (optional) sowie USB- und SD-Karten-Slots, zweigeteilte Rückbank (60:40), Frontsitze und Lenkrad beheizt (Serie, bei Standard-Ausstattungslinie optional), aktive Geräuschunterdrückung, Panoramadach (optional für Essence/Avenir), Buick Driver Confident Plus-Paket mit diverse Fahrassistenzsysteme
Multimedia: Infotainmentsystem mit 10,2-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Konnektivität zu Apple CarPlay und Android Auto, integrierte Alexa-Sprachsteuerung optional