Aus US-Pick-up mach rollende VIP-Lounge aus Italien
Während der Durchschnittsbürger von solchen Summen nur träumen können, gibt es doch auch viele Superreiche auf deren Konten sich mehrere Millionen, wenn nicht gar Milliarden tummeln – insbesondere in den USA, Russland, China oder natürlich dem Mittleren Osten. Da kann es passieren, dass man kaum weiß, wohin mit dem ganzen Geld, was unter anderem schnell mal zu sehr großzügig gefüllten Garagen führt. Und was ist, wenn diese bereits voll mit kostspieligen Sportwagen sowie auch „standardmäßigen“ Luxusfahrzeugen wie S-Klasse, Maybach, Rolls-Royce und Co. ist beziehungsweise diese einfach nicht mehr besonders und exklusiv genug sind? Dann treten Unternehmen wie Aznom aus Monza auf den Plan: Das Unternehmen will die langjährige Tradition der Coachbuilder aus Italien wieder aufleben lassen und baute so schon 2018 mit dem Atulux einen höchstexklusiven, geländegängigen Luxusliner auf Basis der damals gerade abgelösten beziehungsweise seitdem weiterhin als 1500 Classic angebotenen Ram der 4. Modellgeneration.
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Nun legen die Italiener nach und haben den Nachfahren des Atulux – das Einzelstück verkaufte sich nach Angabe des Herstellers sehr schnell – enthüllt: Der Wagen hört auf den Namen Palladium und bekam – im Gegensatz zum Vorgänger, der sich optisch kaum vom Ram unterschied – ein komplett eigenes Blechkleid auf den Leib geschneidert. Dafür tat sich Aznom mit dem Designer Alessandro Amorali zusammen, der im Namen seines Turiner Designstudios CAMAL das neue Outfit des Palladium entwarf. Nur noch an den weitgehend unverändert übernommenen Türen und Außenspiegeln ist für Experten so die Basis zu erahnen, im Übrigen zeichnet sich der Palladium durch einen extrem bullig und modern anmutenden Auftritt aus: Die Front wird durch einen großen Kühlegrill mit senkrechten, beleuchtbaren Streben sowie eine extrem breiten Rahmen auzeichnet. Im oberen Bereich ist dieser durch recht kleine, flache Scheinwerfer flankiert, die um Zusatzleuchten im unteren Teil der Schürze ergänzt werden. Deren Abschluss ist durch einen dunkleren Farbton von der blauen Lackierung abgesetzt. Die Seitenlinie zeigt eine langgezogene Fahrgastzelle, die – wie schon beim Atulux – deutlich weiter zurückreicht als beim Ram, um mehr Platz im Innenraum zu schaffen. Die Dachlinie läuft regelrecht coupéhaft in ein kurzes Stummelheck aus. Die Rückansicht schließlich weist im oberen Bereich eine schmale Rückleuchteneinheit mit dazwischen platzierten „Aznom“-Schriftzug auf. Darunter ist eine in silber abgesetzte, prägnante Blende platziert, auf welcher der Modellname prangt, bevor ein ebenfalls in dunklem Blau ausgeführter Heckansatz mit angedeutetem Diffusor und zwei auffälligen, rechteckigen Abgas-Endrohren den Abschluss bildet. Die filigran gestalteten Vielspeichen-Felgen messen 22 Zoll und sind mit Bereifungen in 285/45ZR22 bezogen.
Das absolute Highlight des Palladium ist unterdessen selbstverständlich das Interieur und hier genauer gesagt der Fond: Eine sofaähnlich designte Zweier-Sitzbank, die laut Aznom an einen Thron erinnern soll, sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und, da sie weit nach hinten versetzt wurde, ist eine opulente Beinfreiheit garantiert. Tolle Unterhaltung bieten auf Wunsch die großen Bildschirme hinter den vorderen Sitzen und mehrere Kühl- und Staufächer für Flaschen mit Sekt oder auch hochprozentigerem Alkohol sowie passende Gläser sind vor und neben der Sitzbank verbaut. Die verwendeten Materialien sind selbstverständlich von bester Güte, so beispielsweise das im gesamten Interieur bis hin zum Dachhimmel für die Bezüge verwendete dunkelblaue und beigefarbene Leder und die extrem großflächigen, hellen Holzeinlagen im Fond. Um komplette Unahängigkeit der beiden Bereiche zu gewährleisten, besitzen Front- und Fond-Abteil jeweils eine eigene Klimaanlage. Ein weitzeres Highlight ist die optionale, aus Palladium und Gold hangefertigte Analoguhr, die mittig hinter den Vordersitzen platziert ist. Und natürlich gibt es eine Ambientebeleuchtung, welche das Passagierabteil in ein stimmungsvolles Licht taucht. Übrigens: Das Armaturenbrett samt Lenkrad erinnern noch am meisten an den Ram an Basis, denn es wurde – mit Ausnahme natürlich des Bezugs mit edlem Leder – quasi unverändert übernommen. Eine echte Besonderheit ist zu guter Letzt auch der 621 Liter fassende Gepäckraum, denn er ist nicht über eine herkömmliche Klappe zugänglich, sondern in Form einer ausziehbaren Schublade gestaltet.
Bleibt zuletzt ein Blick auf die technische Ausrüstung: Hier können Kenner erneut die US-amerikanische Basis erahnen, denn den Antrieb gewährleistet ein 5,7-Liter-V8, bei dem es sich offensichtlich um den HEMI-Achtzylinder von Fiat-Chrysler handeln dürfte. Zumal wie bei der aktuellen Generation des Ram 1500 auf Wunsch eine Kombination mit dem eTorque-Mildhybrid-System möglich ist. Dank einer Biturbo-Aufladung und weiterer Optimierungen durch die Spezialisten der Monza Garage erstarkte das Triebwerk jedoch auf satte 710 PS und 950 Nm. So soll der etwa sechs Meter lange, circa 2,10 Meter breite und knapp zwei Meter hohe Palladium trotz seines Gewichts von mehr als 2,6 Tonnen innerhalb von nur 4,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen; die Höchstgeschwindigkeit ist auf 210 km/h beschränkt. Die Kraftübertragung übernimmt eine Achtgang-Automatik, welche die Power standardmäßig an die Hinterräder leitet, bei Bedarf kann aber auch auf Allradantrieb umgeschaltet werden. Für erstklassige Bremswerte garantieren Brembo-Anlagen mit vorne Sechs-Kolben-Sätteln auf 408-Millimeter-Scheiben und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf 380-Millimeter-Scheiben.
Aznom wird den Palladium in einer extrem limitierten Kleinsserie von weltweit nur 10 Exemplaren bauen. Wenngleich sie auch auf Interessenten beziehungsweise Kunden aus Europa hoffen, so sehen die Italiener die Käufer realistischerweise in den eingangs bereits angesprochen Märkten, sprich den Ländern des Mittleren Ostens sowie Russland, China und den USA. Hinsichtlich der Preise wurde (bisher) Stillschweigen bewahrt …