VW Scirocco: Heißer Wüstenwind in kühlem Weiß

Einser-Scirocco 1 vom Felgenspezialist

Mit knapp drei Jahrzehnten Erfahrung in diesem Segment ist Frank Grzybek aus Bad Arolsen zweifellos ein ausgewiesener Spezialist für Leichtmetallräder, der mit Fug und Recht unter dem Label „Der-Felgenspezialist“ im Außendienst-Vertrieb verschiedener Hersteller aktiv ist. Privat schlägt das Herz des heute 55-jährigen Petrolheads bereits ebenso lange für den VW Scirocco: Schon den 1990er Jahren baute der gelernte Werkzeugmacher einen 1er Scirocco eigenhändig komplett neu auf, ebenso lange ist er mit seinen Scirocco 1 und 2 erfolgreich im Slalom-Rennsport unterwegs und hat in dieser Zeit mehr als 400 Pokale eingefahren.

Nun feierte vor kurzem der hier abgebildete Wüstenwind sein Rollout: „Einen 1er Scirocco musste ich nochmal machen, bevor ich mich zur Ruhe setze“, grinste Frank bei unserem Fotoshooting mit einer gehörigen Portion Ironie – dient der auf einem 1976er TS-Modell basierende Wüstenwind doch nicht zuletzt als Markenbotschafter von seines gerade erst ins Leben gerufenen Labels „G-Point Wheels“. Unter selbigem und der zugehörigen Domain www.retro-felgen.de hat sich der Felgenspezialist der fachkundigen Beratung sowie dem Verkauf klassischer Alufelgen verschrieben.

Paradebeispiele solcher trägt – um dieses Thema gleich vorwegzunehmen – selbstverständlich auch der Scirocco: Für diesen kam für Frank nichts anderes als die TH-Line-Mehrteiler aus dem Hause Schmidt mit ihrem flächigen Parabolspiegel-Design in Frage, welche er bereits an seinem ersten Scirocco sowie an seinen beiden Slalom-Rennwagen montierte. Während diese allerdings mit 13 bzw. 15 Zoll Durchmesser auskommen mussten, rollt der weiße Typ 53 nun auf 8×16 Zoll messenden Zweiteilern samt flacher Hankook Ventus S1 Evo-Bereifung in 195/40R16. Edelmetallene Akzente an den auf Hochglanz polierten Retro-Zweiteilern setzen vergoldeten Nabenkappen.
Unter einem Golf-Stil rot umrandeten GTI-Doppelscheinwerfer-Kühlergrill trägt der Scirocco einen Kamei-Frontspoiler, welcher den werksseitig eher zierlichen Bug nun deutlich bulliger erscheinen lässt. Dazu kamen vorne weiße Blinker und ein verchromter Einarmwischer. Die Heckklappe präsentiert sich vollkommen clean. Gehüllt wurde die Karosserie nach ihrer Restaurierung in kühles Casa White aus der Hyundai-Farbpalette.


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WOB Klassik 3-2023


Im Maschinenraum des ab Werk von einem immerhin 85 PS starken 1600er-Triebwerk angetriebenen TS-Sciroccos sitzt nun in einem säuberlich auslackierten und teilweise gecleanten Ambiente ein 1,8-Liter-Motor. Mit seinem hochglanzverdichteten Ventildeckel sowie zahlreichen verchromten und vergoldeten Parts sieht das aus dem Topmodell GTX 16V der Nachfolgebaureihe stammende Triebwerk nicht nur wunderschön aus, sondern der KR-Motor wurde im Zuge einer kompletten Revision auch technisch erheblich aufgewertet. Mit zwei 40er Weber-Doppelvergaser samt K&N-Luftfiltern anstelle der mechanischen Bosch K-Jetronic-Einspritzung, einem bearbeiteten Zylinderkopf, einem verstellbaren Nockenwellenrad sowie einer aus Edelstahl gefertigten Abgasanlage mit Fächerkrümmer von Friedrich Motorsport schickt der Sechzehnventiler nun lebendige 160 PS an die Vorderräder. Aus dem Topmodell der Scirocco-Nachfolgegeneration zogen auch gleich das 5-Gang-Getriebe und Scheibenbremsenanlagen in den 1er um.
Die Installation eines H&R-Gewindefahrwerks samt eines ganzen Arsenals von PU-Fahrwerksbuchsen sowie von Alu-Domstreben an Vorder- und Hinterachse führte nicht nur eine üppige Tieferlegung herbei, sondern bescherte dem 1970er-Jahre-Sportcoupé auch eine moderne Querdynamik.
Angesichts dessen sowie eines aus der Motorleistung und eines Leergewichts von nur gut 800 Kilogramm resultierenden Leistungsgewichts von 5,0 kg/PS muss sich der fast 50 Jahre alte Scirocco vor heutigen Kompaktsportlern nicht verstecken.

Im von kantiger 1970er-Jahre-Spartanik geprägten Cockpit wurden motorsportliche Akzente gekonnt mit edel anmutenden Oberflächen verknüpft. So bieten die klappbaren Sparco-Sportsitze mit ihren ausgeprägten Wangen zwar einerseits besten Seitenhalt, wirken mit ihrem braunen Lederbezug aber andererseits so gemütlich wie das Ledersofa im heimischen Wohnzimmer. Passend wurden die Tür- und Seitenverkleidungen sowie die Säulen und der Dachhimmel bezogen, während das Armaturenbrett – als eines der ganz wenigen seiner Art – bereits werksseitig in Braun eingebaut wurde. Selbst die Sicherheitsgurte sind braun und auch die schwarzen Fußmatten tragen braune Keder. Eine Rücksitzbank gibt es indessen nicht mehr: An ihrer Stelle verspannt sich zwischen den hinteren Federbeindomen eine TA-Technix-Strebe. Perfekt zu diesem Styling passt die bronzefarbene Verglasung, schon seinerzeit ein ebenso seltenes Scirocco-Ausstattungsmerkmal wie das Schiebe-/Aufstelldach.

Durch das kleine Victor-Sportlenkrad blickt Frank auf einen Tittentacho mit ungewöhnlicher Beschriftung: Statt der hier angestammten maximalen 180 km/h, welcher der 16V-Scirocco mühelos erreicht, reicht die Skalierung nun sogar bis 280 km/h. In der Mittelkonsole stecken neue VDO-Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur, davor sitzt über einem braunen Schaltsack ein verchromter Golfball-Schaltknauf. Bordentertainment gibt es übrigens keines – nicht mal ein Radio, hier macht der Motor die Musik.

Weitere Informationen zum Programm von G-Point Wheels gibt es direkt bei:

G-Point Wheels / Der-Felgenspezialist
Frank Grzybek
Handel und Vermittlung
Prof.-Klapp-Str. 27
34454 Bad Arolsen
Tel.: 05691 / 6087153
E-Mail: info@retro-felgen.de
www.retro-felgen.de

Technical Facts

VW Scirocco 1 (Typ 53)

Baujahr: 1976

Karosserie: GTI-Kühlergrill mit roter Umrandung, Kamei-Frontspoiler, Umbau auf Einarmwischer, Heckklappe gecleant, Golf 1-Tankdeckel von Werk34, Lackierung in Casa White von Hyundai

Motor: 1,8-Liter-16V-Motor (KR aus Scirocco 2 GTX 16V), komplett revidiert, Zylinderkopf bearbeitet, 40er Weber-Doppelvergaser, K&N-Luftfilter, verstellbares Nockenwellenrad, Edelstahl-Abgasanlage mit Fächerkrümmer von Friedrich Motorsport, Ventildeckel hochglanzverdichtet, diverse Teile verchromt und vergoldet, ca. 160 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Schaltgetriebe aus Scirocco 2 GTX 16V

Fahrwerk: H&R-Gewindefahrwerk, PU-Fahrwerksbuchsen, polierte Alu-Domstreben (vorne Wiechers, hinten TA-Technix)

Rad/Reifen: Schmidt Revolution TH-Line-Felgen mit Radinox-Außenbetten in 8×16 Zoll, Hankook Ventus S1 Evo-Bereifung in 195/40R16, SCC-Distanzscheiben

Bremsen: Bremsanlage VA/HA vom Scirocco 2 GTX 16V

Innenraum: braune Lederausstattung (Sparco-Sportsitze, Tür- und Seitenverkleidungen, Säulen und Dachhimmel, Schaltsack etc.), braune Sicherheitsgurte, Victor-Sportlenkrad, Tachometer bis 280 km/h, bronzefarbene Verglasung, Schiebe-/Ausstelldach