Hummer H1 von Mil-Spec Automotive
Der Hummer H1, welcher bekanntlich vom US-amerikanischen Militärfahrzeug Humvee, beziehungsweise eigentlich HHMWV für High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle, abstammt, ist zweifellos einer der krassesten und größten zivilen Offroader, die jemals gebaut wurden. Bei uns ist der Koloss – sicherlich unter anderem, da sein Einsatz auf Straßen viele europäischer Saaten quasi nicht sinnvoll praktikabel ist – so gut wie nicht existiert: In den großen Weiten seines Heimatlandes jedoch sind nach wie vor einige Exemplare des fast 4,70 langen, etwa zwei Meter hohen und (ohne Spiegel!) beinahe 2,20 Meter breiten Allradlers unterwegs. Und ganz offensichtlich begeistern sich viele H1-Fahrer und -Interessenten sehr für die Idee, ihren Wagen zu individualisieren.
Das Unternehmen Mil-Spec Automotive, dessen Interpretation des Ford F-150 wir euch bereits in Ausgabe 3/20 von Cars & Stripes zeigten, hat sich jedenfalls primär auf die Realisierung von exklusiven und luxuriösen Umbauten des H1 für solvente Kunden spezialisiert. Ihr jüngstes Werk ist das auf diesen Seiten vorgestellte Fahrzeug, ein Vertreter der viertürigen Pick-up-Variante mit Hardtop, das den auftraggebenden Käufer satte 300.000 Dollar kostete.
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Kraftvoller Diesel-V8
Offensichtlich ist der Fahrer gerne abseits befestigter Wege auf Offroad-Abenteuern unterwegs, denn der Wagen ist der in dieser Hinsicht wohl fähigste H1, den Mil-Spec bisher gebaut hat: So besitzt er das sogenannte Baja Suspension Package mit längeren Federbeinen und Dämpfern, sodass sich die Federwege gegenüber der Serien mit nunmehr 33 Zentimetern beinahe verdoppelt haben. Ebenso neu sind die verstärkten Kugelgelenke, der Querstabilisator und die Antriebswellen samt Lagerung. Dafür, dass der Hummer stets souverän vorankommt sorgt ein 6,6-Liter-V8-Duramax-Turbodiesel in Kombination mit einer Sechsstufen-Automatik. Dank einer nicht näher spezifizierten Optimierung generiert er nun satte 507 PS und häuft einen wirklich riesigen Drehmoment-Berg auf, dessen höchster Punkt bei 1.356 Nm liegt! Ein Aluminium-Tank mit mehr als 113 Litern Fassungsvermögen ermöglicht auch längere Ausflüge durch die Wildnis. Er ist genau wie die übrige Technik unter dem H1 durch dicke Skid Plates, sprich Unterboden-Schütze aus Stahl geschützt. Die Aufgabe, den Hummer bei Bedarf jederzeit wieder zuverlässig zum Stillstand zu bringen, übernimmt eine Hochleistungs-Bremsanlage von Wilwood mit Sechs-Kolben-Sätteln.
Robuster Auftritt
Dass er sich bei anspruchsvollen, rustikalen Einsätzen im Gelände am wohlsten fühlt, macht der H1 auch optisch unmissverständlich klar. So trägt er nicht nur am Heck einen weitläufigen Überrollbügel aus schwarzen Stahlrohren, sondern zudem sind die Umrahmung der Windschutzscheibe, die Heckstoßstange mit integrierter Anhängerkupplung und der große Frontschutzbügel gleichfalls aus diesem Material gefertigt. Und an der eigentlichen Karosserie ist Schwarz ebenfalls allgegenwärtig: Sie ist zunächst in Onxyschwarz lackiert und zusätzlich mit einer Polyurethan-Kevlar-Beschichtung in Deep Sky Black überzogen, wobei letztere eine ganz besondere, raue Oberflächenbeschaffenheit bewirkt. Akzentuierend setzen sich einige Details, beispielsweise die Rahmen der – wie alle Beleuchtungen auf LED umgestellten – Scheinwerfer und Rücklichter, durch ihre halbglänzende schwarze Pulverbeschichtung dezent ab. Weitere, teils den hervorragenden Offroad-Qualitäten des H1 zuträgliche Details sind ausklappbare seitliche Trittstufen, robuste Seitenschweller-Schütze gegen Beschädigungen durch womöglich seitlich touchierten Felsen und die neue Rad/Reifen-Kombination: Grobstollige Toyo Open Country M/T-Reifen sind auf 20-zöllige Mil-Spec-Felgen aufgezogen.
Feine Leder-Ausstattung
Last but not least erhielt der weitläufige Innenraum gleichfalls eine komplette Veredlung: Dank des Executive Interior Packages findet sich hier eine feine Nappaleder-Ausstattung samt Ziernähten in Rautenform. Weitere Details setzen die neu gestalteten Rundinstrumente mit dunklen Zifferblättern und beleuchteten Zeigern und schwarz pulverbeschichtete Aluminium-Türpins. Ein echtes Highlight ist zudem das gefräste Custom-Lenkrad mit drei Doppelspeichen, welches wie der neue Custom-Fahrzeugschlüssel in Kooperation mit den Spezialisten von Formawerx entstand. Für ansprechenden Musikgenuss sorgt eine Premium-Soundanlage aus dem Hause JL Audio.
Weitere Informationen unter:
Technical Facts
Hummer H1
Motor: 6,6-Liter-LBZ-Duramax-V8-Turbodieselmotor, Leistungssteigerung, neue Motorlagerung, 113,5-Liter-Aluminium-Tankzelle, ca. 507 PS / 1.356 Nm
Kraftübertragung: 6-Stufen-Automatikgetriebe (Allison 1000), Getriebe-Querträger neu
Fahrwerk: Baja Suspension Package für 33 Zentimeter Federweg bestehend aus neuen Gewindefederbeinen und Dämpfern sowie verstärkten Kugelgelenken und neuem Stabilisator, Antriebswellen inkl. Lagerung vorne und hinten neu
Rad/Reifen: Mil-Spec-Leichtmetallfelgen in 20 Zoll mit Toyo Open Country M/T-Bereifungen in 38×13.50R20
Bremsen: Wilwood-Hochleistungs-Bremsanlage mit 6-Kolben-Sätteln
Karosserie: schwarzer Stahlrohr-Frontschutzbügel, schwarzer Stahlrohr-Überrollbügel um die Windschutzscheibe, schwarzer Stahlrohr-Überrollbügel an der Ladefläche, Tow Packange mit Stahlrohr-Heckstoßstange sowie integrierter Anhängerkupplung, Heavy Duty-Seitenschweller-Schutzplatten, ausklappbare seitliche Trittstufen, seitliche LED-Scheinwerfer, -Blinker und -Rücklichter sowie -Zusatzleuchten (Seitenmarkierung etc.), Lackierung in Onyxschwarz, Polyurethan-Kevlar-Beschichtung in Deep Sky Black, Akzente mit halbglänzender Pulverbeschichtung in Schwarz
Innenraum: komplette Neuausstattung in Kooperation mit Formawerx, gefrästes Custom-Lenkrad, Executive Interior Package mit onyxschwarzer Nappaleder-Ausstattung samt rautenförmiger Steppnähte, Sitze mit Custom-Lendenwirbelstützen, Custom-Mil-Spec-Armaturen und -Zusatzinstrumente, Custom-Türpins mit schwarzer Pulverbeschichtung
Multimedia: Premium-Soundsystem von JL Audio, Rückfahrkamera
Sonstiges: Unterbodenschutz aus Stahl (Skid Plate), Keramikbeschichtung des Motorraums und des Unterbaus, Custom-Schlüssel
