M2 XXXL
BMW M2 gibt es nun wirklich viele – schließlich ist der kleinste M auch gleichzeitig einer der beliebtesten und erfolgreichsten. Er begeistert die Fans mit seinen kompakten Abmessungen, dem famosen aufgeladenen Reihensechszylinder mit Leistungen von um die 400 PS und natürlich einer traumhaften Fahrdynamik. Um aus der Masse unzähliger M2, die oftmals auch in der Tuning- oder Motorsport-Szene auftauchen, herauszustechen braucht es daher wirklich etwas ganz Besonderes.
Absoluter Petrolhead par excellence
Dies trifft auf das hier vorgestellten Exemplar zweifelsohne voll und ganz zu. Der Wagen ist rundum ein absoluter Eyecatcher. Er bekam innen wie außen eine auffällige Kompletterneuerung. Damit nicht genug, ist er nicht nur ein Showcar par excellence. Darüber hinaus taugt er auch als waschechter Rennwagen. So wird er keineswegs nur zu besonderen Anlässen bewegt und fristet den Großteil seines Daseins wohlbehütet in der Garage. Besitzer John Lau aus Kalifornien genießt regelmäßige Ausfahrten. Teilweise bringt er sogar seine Tochter in dem BMW zur Schule.
Dabei wäre es nicht so, als hätte John keine andere Wahl. Er besitzt eine beeindruckende Sammlung aus Fahrzeugen von denen für vielen Petrolheads wohl jedes einzelne absolut begehrenswert und ein unerfüllter Traum sind. Die Reihe reicht vom McLaren 765LT über den Lamborghini Huracán STO, einen 911 GT3 RS und einen RWB-911 bis hin zu zahlreichen Japan-Legenden wie allen Nissan GT-R ab dem R32, mehreren Mazda RX-7, einer Toyota Supra und einigem mehr.
Viele weitere spannende Geschichten aus der Welt des BMW-Tunings bietet stets auch unser gedrucktes Magazin BMW Power.
Die aktuelle Ausgabe 6/23 ist im Zeitschriftenhandel erhältlich. Alternativ kann sie auch versandkostenfrei über unseren Webhop Tuning-Couture bestellt werden.
Wahnsinn: vierstellige Leistung
Doch zurück zum M2. Um auf dem Racetrack oder auch – wie von John zuletzt angepeilt – dem Halbmeilen-Dragstrip überzeugend performen zu können, bekam das Coupé einen wirklich irrsinnigen Motor: Es handelt sich um ein S55-Aggregat aus einem M. Dieses hatte ein Freund von John zuvor in einem reinrassigen Rennwagen gefahren. Dafür war das Aggregat von Grund auf neu aufgebaut worden. Dabei wurden zahlreiche Optimierungen wie größeren ASR Kratos-Turbolader im Zusammenspiel mit einem CSF-Luft-Wasser-Ladeluftkühler und iPE-Charge Pipes aus Titan realisiert. Hinzu kommen Schmiede-Kolben und -Pleuel von CP-Carillo, Eventuri-Carbon-Ansaugungen, Hochdruck-Einspritzdüsen, mehrere Benzinpumpen von Dorch Engineering und Walbro sowie einer Straight-Pipe-Abgasanlage.
Als Leistung des Dreiliter-Triebwerks stehen so nicht weniger als 912 PS im Datenblatt – gemessen am Rad. Die bei uns üblicherweise angegebene, an der Kurbelwelle gemessene Leistung liegt damit im vierstelligen Bereich. Und: Das ist nur das harmlose Setup, für den „alltäglichen Straßengebrauch“ quasi. Maximal wären sogar bis zu 1.115 PS am Rad möglich Umgerechnet sind dies schätzungsweise mehr als 1.250 PS an der Kurbelwelle! Diese wahnwitzigen Werte hielten John nicht davon ab, den Motor mit der Sechsgang-Handschaltung des M2 zu kombinieren. Fahrwerksseitig setzt der BMW auf ein höhenverstellbares Air Lift-Performance-Airride mit 3P-Steuerung.
Beeindruckender Breitbau
Damit kauert der Zweisitzer extrem nah am Asphalt. Doch dieser Umstand trägt nur einen kleinen Bruchteil zu seinem wirklich außergewöhnlichen und ausgesprochen bulligen optischen Auftritt bei. Entscheidenden Anteil hat unterdessen der brachiale Carbon-Widebodykit. Er stammt aus dem Hause Darwin Pro und beschert dem M2 ihn extrem verbreiternden vorderen Kotflügeln und hinteren Seitenteilen. Außerdem kommen passende Schürzen, eine Motorhaube mit Sichtfenster, Seitenschweller, einen Dachkantenspoiler und einen Heckflügel sowie sogar Verbreiterungen für die Türen hinzu. Angesichts der resultierenden Optik ist der auf dem Nummernschild zu lesende Spitzname „M2 XXXL“ mehr als gerechtfertigt. Sämtliche Komponenten sind nahtlos perfekt mit der originalen M2-Karosserie verbunden.
Dreiteilige Schmiedefelgen
Abschließend wurde das Gesamtkunstwerk in jeweils mehrere Schichten des Ferrari-Blautons „Avio Metallic“ und Klarlack gehüllt. Dies sorgt für eine einzigartige Optik sorgt. Highlight im wahrsten Sinne des Wortes für nächtliche Auftritte sind die hinter der Frontschürze platzierte zusätzliche LED-Leuchten. Sie sitzen genauer gesagt hinter den Kühlergrill-Nieren und dem unteren Lufteinlass. Die angemessene Füllung der deutlich vergrößerten Radkästen übernehmen geschmiedete Brixton Forged-Dreiteiler vom Typ HS1 Circuit+. Besohlt sind dies mit griffigen Toyo Proxes R888R-Semislicks der Dimensionen 275/35ZR19 und 325/30ZR19.
Racer-Interieur mit reichlich Carbon
Last but not least bleibt auch der Innenraum qualitativ absolut nicht hinter dem hohen Standard der übrigen Modifikationen und Upgrades zurück: Also absolute Eyecatcher fungieren hier zweifellos die schlanken Recaro Podium-Carbon-Schalensitze. Sie sollen das erste Paar gewesen sein, das seinen Weg nach Nordamerika fand. Passend dazu trägt das Cockpit noch viele weitere Zierelemente aus Carbon, etwa am Armaturenbrett und der Mittelkonsole und in Form des Schaltknaufs und Handbremshebels. Auch das komplett überarbeitete Lenkrad, welches nun oben aufgeschnitten und deutlich stärker konturiert ist, zeigt reichlich Bestandteile aus dem beliebten Leichtbauwerkstoff.
Ferner ist es wie weitere Bereiche, etwa die Mittelarmlehne und Teile der Türverkleidungen mit feinem schwarzem Alcantara bezogen, das wiederum an manchen Stellen mit blauen Ziernähten oder eingeprägten Blitzen – ein Markenzeichen von Johns Autos – versehen ist. Die Rückbank aus dem Fond würde zu guter letzt entfernt. Stattdessen erstreckt sich hier nun ein weit verzweigter Studio RSR-Überrollbügel. Dieser besitzt nicht nur ein markantes bronzefarbenes Finish, sondern dient auch der Befestigung eines Feuerlöschsystems.
Fotos: Trevor Ryan
Tech Facts
BMW F87 M2
Karosserie: Darwin Pro-Widebodykit aus Carbon bestehend aus Frontschürze sowie Motorhaube, Kotflügeln vorne, Seitenschwellern, Türverbreiterungen, Seitenteilen hinten, Heckschürze, Dachkantenspoiler und Heckflügel, LED-Zusatzleuchten hinter der Frontschürze, Neulackierung in Ferrari-Blauton „Avio Metallic“ mit zahlreichen Klarlack-Schichten, PPF-Lackschutz, Karosserie verstärkt mit Metallplatten
Motor: 3,0-Liter-S55-Reihensechszylinder-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, komplett neu aufgebaut, größere ASR Kratos-Titan-Turbolader, CSF-Luft-Wasser-Ladeluftkühler, iPE-Titan-Charge Pipes, Eventuri-Carbon-Ansaugungen, geschmiedete CP-Carillo-Kolben und -Pleueln, Hochdruck-Einspritzdüsen, Dorch Engineering-Kraftstoffpumpen, Walbro-Niederdruck-Pumpen, Kurbelwellensicherung, King-Hauptlager, Valvetronic Designs-Straight-Pipe-Klappenabgasanlage mit Titan-Endrohren, Carbon-Motorabdeckung, ca. 912 PS am Rad (bis zu 1.115 PS am Rad möglich)
Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe
Fahrwerk: Air Lift Performance-Luftfahrwerk mit 3P-Steuerung
Rad/Reifen: dreiteilige Brixton Forged HS1 Circuit+-Schmiedefelgen in 11×19 und 12,5×19 Zoll mit Toyo Proxes R888R-Bereifungen in 275/35ZR19 und 325/30ZR19
Bremsen: M-Bremsanlage mit VA Sechs-Kolben-Sätteln und HA Vier-Kolben-Sätteln auf gelochten Scheiben
Innenraum: umfangreiche Neuausstattung mit Custom-Alcantara samt eingeprägter Blitze, Recaro Podium-Carbon-Schalensitze, oben offenes und neu aufgepolstertes Lenkrad mit Carbon-Elementen, digitale Armaturen, Rückbank entfernt, Studio RSR-Überrollbügel, diverse Carbon-Zierteile (am Armaturenbrett und der Mittelkonsole, Handbremshebel, Schaltknauf etc.), Feuerlöschanlage