Airride-Duo: VW Polo 1.2 und Audi TT 1.8 T

Tuning Airride-Duo VW-Konzern Audi TT 1.8T 8N VW Polo 1.2 9N3 Tieferlegung Luftfahrwerk Felgen Innenraum-Veredlung

International Love

Tuning verbindet bekanntlich. Der soziale und interaktive Aspekt ist einer der essentiellen Bestandteile der Szene, wie fast schon unzählige Treffen, die – vom Corona-Jahr 2020 einmal abgesehen – in Deutschland und ganz Europa im Laufe des Sommers veranstaltet werden, eindrucksvoll verdeutlichen. Besonders, wenn es sich um die richtig großen Events handelt, sind diese nicht selten sogar international besucht, sodass des immer wieder Freundschaften über Landesgrenzen und viele hunderte Kilometer hinweg entstehen. Und manchmal erwächst aus der Bekanntschaft von einem Treffen und der gemeinsamen Leidenschaft fürs Autos sogar Liebe. So war es bei Britin Jemima und dem Belgier Brendan. Sie lernten sich vor etwa dreieinhalb Jahren fern ihrer Heimaten beim legendären GTI-Treffen am Wörthersee kennen.

Beide sind demzufolge glühende Anhänger von Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern. Zum gemeinsamen Fotoshooting, bei dem die hier gezeigten Bilder entstanden, traten Jemima mit ihrem VW Polo 9N3 und Brendan mit seinem Audi TT der ersten Generation 8N an.

Omas Polo als Tuning-Grundlage

Optisch wirken der Kleinwagen und das Sportcoup auf den ersten Blick beide nur relativ wenig modifiziert, doch mit dem nötigen Hintergrundwissen zeigt sich, dass diese Annahme nur auf eines der Fahrzeuge wirklich zutrifft. Jemimas Polo ist nämlich nich, wie man vermuten könnte, ein Exemplar des GTIs in seiner besonders scharfen Cup Edition. Stattdessen handelt es sich vielmehr um einen zahmen Polo 1.2, der demzufolge eher am anderen Ende der Modellpalette einzuordnen ist. Die Britin übernahm ihn im Jahr 2010 nach deren Tod von ihrer Großmutter, zu der sie erst in den Monaten zuvor eine besonders innige Beziehung aufgebaut hatte: Die Oma hatte sich einen Arm gebrochen, sodass Jemima, die nur in Teilzeit arbeitete, sich intensiv um sie kümmerte. Nicht zuletzt aufgrund dieser besonderen Verbindung, war es für Engländerin aus New Yorkshire eine Selbstverständlichkeit den kleinen Polo in Ehren zu halten. Dies bedeutete für sie auch, eine umfangreiche Veredlung des VWs zu realisieren, der zuvor quasi mit Basisausstattung – roter Lackierung, grauem Plastikinterieur und Stahlfelgen – vorfuhr. So erhielt der Wolfsburger vorne wie hinten die Schürzen der GTI Cup Edition und dazu den Dachkantenspoiler, die Frontscheinwerfer und Seitenschweller vom normalen GTI. Darüber hinaus wurden die seitlichen Stoßschutzleisten sowie der vordere Nummernschildhalter entfernt. Die Heckklappe präsentiert sich weitestgehend gecleant. Eine Dachantenne in Finnenform, metallicschwarze B- und C-Säulen sowie Spiegelkappen in Wagenfarbe vollenden die deutlich aufgewerteten Optik des Polos. Apropos Wagenfarbe: Der VW erstrahlt dank einer komplett neuen Lackierung in einem auffälligen Bronzeton.

Autostrada-Räder hier wie dort

Als perfekte Ergänzung erhielt der Polo zu guter Letzt einen neuen Radsatz: Es handelt sich um seltene Autostrada Modena Racing-Felgen mit Zentralverschlussoptik, die Jemima komplett individualisierte, unter anderem durch ein roséfarbenes Finish der Sterne. Die Dimensionen der mit polierten Betten kombinierten Mehrteiler, die mit Hilfe von Adapterscheiben montiert sind, betragen 8,5×17 Zoll. Mit Blick auf den Hersteller der Räder seines Audis ist sich Brendan schon einmal mit seiner Liebsten einig: Nach einer schwierigen Suche nach dem richtigen Modell, im Rahmen derer er auch schon auf BBS RS2- und OZ Futura-Felgen gestanden hatte, ist der TT schlussendlich auf Autostrada Monza-Rädern der Dimensionen 8,5×18 sowie 9,5×18 unterwegs. Sie zeichnen sich gleichfalls durch einen mehrteiligen Aufbau mit weißen Sternen und polierten Betten aus. Weitere optische Anpassungen am Exterieur des Coupés sucht man, wie angedeutet, weitgehend vergeblich: Brendan glättete lediglich die Frontschürze, indem er den Kennzeichenhalter entfernte, und verbaute Xenon-Scheinwerfer. Im Übrigen liegt der Audi bedeutend tiefer als im Serienzustand.

Tiefgang dank Air Lift Performance

Zu verdanken ist die sichtliche Absenkung der Karosserie einem Autopilot Slam V2-Luftfahrwerk aus dem Hause Air Lift Performance. Womit eine weitere Gemeinsamkeit zwischen dem TT und Jemimas Polo gefunden wären: Die Karosserie ihres VWs näher sich auf Wunsch ebenfalls sichtlich dem Asphalt, wobei das hier verbaute Airride eine mit deutlich mehr Aufwand realisierte Individuallösung ist. An der Vorderachse arbeiten Air Lift Performance Slam Series XL-Luftfederbeine, die eigentlich für einen Golf 4 gedacht waren und für deren Installation im Polo unter anderem dessen Domlager modifiziert werden mussten. Am Heck sind hingegen Universal-Luftfederbeine in Upside-Down-Lage verbaut, wofür wiederum unter anderem die Achse angepasst werden musste. Komplett im werkseitigen Zustand verblieb unterdessen der kleine Dreizylinder-Benziner der aus 1,2 Litern Hubraum folglich nach wie vor knapp 70 PS schöpft. Mit 150 PS schon in seiner Ursprungskonfiguration deutlich stärker war demgegenüber das turboaufgeladene 1,8-Liter-Triebwerk in Brendans TT. Ferner konnte der Belgier die Leistung dank eines BMC-Air Inkates und einer Softwareoptimierung sogar auf 213 PS anheben. Des Weiteren hielten zahlreiche Silikon-Schläuche im Motorraum Einzug, die farblich bestens zur roten Lackierung passen.

Polo meets Ferrari

Um das Gesamtpaket stimmig abzurunden, sind beide Fahrzeug-Innenräume veredelt. Besonders beeindruckend ist dabei der des VWs: Jemima verbaute in der ersten Reihe die Ledersitze eines Ferrari 360 Modenas, doch damit nicht genug: Zusätzlich passte sie, um einen einheitlichen Look zu erzeugen, in Eigenbau die Rückbank an deren Look an. Ergänzend werten mehrere Carbon-Blenden und ein Wildlederbezug an den Türverkleidungen und Dachsäulen das Cockpit weiter auf. Zudem erhielt der Polo ein komplett neues Soundsystem mit zahlreichen Lautsprechern sowie Verstärkern und Frequenzweichen von Vibe Audio, das über eine Pioneer-Headunit angesteuert wird. Der Kofferraum beherbergt einen von Bag House Customs gefertigten Custom-Ausbau mit Wildleder sowie dem Airride-Lufttank samt ansehnlicher Hardline-Verrohrung. Eine ähnliche Installation verbauten die englischen Spezialisten im TT: Hier nimmt sie den ehemaligen Platz der Rückbank ein und ist von einem Überrollbügel umschlossen. Davor können die Insassen in einem Paar Bride-Sportsitzen mit roten Rückschalen Platz nehmen. Richtungsvorgaben werden von dort aus über das Lenkrad aus einem RS 3 getätigt. Und schließlich unterstützen zahlreiche Carbon-Akzente, etwa an der Lenksäule, dem Handbremshebel und der Mittelkonsole, das im Innenraum vorherrschende sportlich-dynamische Flair. In der Zwischenzeit befindet sich der TT jedoch übrigens nicht mehr im Brendans Besitz. Er verkaufte ihn kurz nach dem Fotoshooting im Zuge eines Wohnort-Wechsels: Um seiner Jemima jederzeit nah sein zu können, zog er einige Monate nachdem er sie in Österreich kennen und lieben gelernt hatte, von Belgien nach England. Dort kaufte er sich als Ersatz für seinen linksgelenktes, rotes Coupé ein rechtsgelenktes und imolagelbes Exemplar der Nachfolgergeneration TT 8J.

Fotos: Adam Walker

Technical Facts

Audi TT 1.8 T 8N Tuning Airride Luftfahrwerk Tieferlegung Innenraum-Veredlung Felgen
Fahrzeugtyp: Audi TT 1.8 T

Karosserie: Xenon-Scheinwerfer, Frontschürze geglättet

Motor: 1,8-Liter-Vierzylinder-Ottomotor mit Turboaufladung, BMC CDA-Air Intake aus Carbon, rote Silikon-Verschlauchung, Softwareoptimierung, 213 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Handschaltgetriebe

Fahrwerk: Air Lift Autopilot Slam V2-Airride

Rad/Reifen: Autostrada Monza-Felgen in 8,5×18 und 9,5×18 Zoll

Innenraum: Bride-Sitze, Audi RS 3-Lenkrad, diverse Carbon-Akzente, Custom-Überrollbügel und Airride-Technik (Tank und Hardline-Verrohrung) anstelle der Rücksitzbank

Multimedia: Bose-Soundsystem

 

VW Polo 1.2 9N3 Facelift Tuning Airride Tieferlegung Luftfahrwerk GT Cup Edition-Bodykit Felgen
Fahrzeugtyp: VW Polo 1.2 (9N3)

Karosserie: Front- und Heckschürze vom Polo GTI Cup Edition, Nummernschildhalter vorne entfernt, Seitenschweller sowie Scheinwerfer und Heckspoiler vom Polo GTI, seitliche Stoßschutzleisten und Heckscheibenwischer entfernt, Dachantennen-Finne, Seitenspiegelkappen in Wagenfarbe, B- und C-Säule in Schwarz metallic, Heckklappe gecleant

Motor: 1,2-Liter-Reihendreizylinder-Ottomotor

Kraftübertragung: 5-Gang-Handschaltgetriebe

Fahrwerk: VA Air Lift Slam Series XL-Federbeine mit modifizierten Domlagern, Stabilisator vorne entfernt, HA Air Lift-Universal-Luftfederbeine (Upside-Down-Montage) und modifizierte Achse

Rad/Reifen: Autostrada Modena Racing-Felgen in 8,5×17 Zoll, 20-mm-Adapterscheiben von 5×100 auf 5×112

Innenraum: Leder-Frontsitze vom Ferrari 360 Modena, Rückbank in Eigenarbeit an die Ferrari-Sitze angepasst, Wildleder-Bezug der Türverkleidungen und Dachsäulen, Carbon-Blenden für die Lüftungs-Auslässe und an der Mittelkonsole, Kofferraumausbau mit Airride-Technik (Hardline-Verrohrung und Tank in Wagenfarbe) und Wildleder

Multimedia: Pioneer-Headunit, Lautsprecher sowie Hochtöner, Subwoofer, Frequenzweichen und Verstärker von Vibe Audio