Corvette C6-Showcar on Air

Corvette C6-Showcar on Air

C6-Showcar on Air

Es ist schwer nachzuvollziehen: Einerseits ist die Chevrolet Corvette bekanntlich seit sieben Jahrzehnten DER US-Sportwagen schlechthin. Andererseits aber spielen die schnittigen V8-Boliden in der deutschen US-Car-Community nur eine relativ untergeordnete Rolle. Insbesondere die Corvette-Generationen vier bis sechs sind selbst auf dedizierten US-Car-Veranstaltungen eher selten gesehene Gäste. „Schade“ einerseits, würden wir doch gerne mehr der bulligen Sportwagen sehen. „Gott sei Dank“ andererseits, erhält sich die Corvette doch damit jene Exklusivität, die beispielsweise den jüngeren Ford Mustang-Generationen inzwischen abhandengekommen ist. So recken sich auch nach der hier abgebildeten C6 von Patrick Hess die Hälse, wo immer das Auto auftaucht. Maßgeblichen Anteil an diesem Eyecatcher-Faktor haben selbstverständlich aber auch die spektakulären Custom-Umbauten des 2007er Coupés.

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So rüstet der 36-Jährige aus Ingelheim die C6, welche von 2005 bis 2013 gebaut wurde und ihrerzeit die Klappscheinwerfer-Ära beendete, welche zuvor über vier Jahrzehnte und ebenso viele Corvette-Generationen gewährt hatte, rundum mit Aerodynamik-Parts auf. So wirkt das Targa-Coupé mit herausnehmbarem Dach noch deutlich maskuliner als das bereits ziemlich muskulöse Serienfahrzeug. Aus dem Sortiment von Carbonwerks stammen der Frontspoiler und die Seitenschweller, welche folgerichtig aus dem leichten Faserverbundwerkstoff gefertigt sind. Unterstrichen wird der Motorsport-Look am Bug von seitlichen Carbon-Canards. Auf ihrem steil abfallenden Heck trägt die C6 einen Spoiler, der sich sauber in die Formensprache einfügt. Eine Etage tiefer macht sich ein markanter Geiger-Diffusor breit, welcher auch die beiden Doppel-Endrohre der Borla Street-Abgasanlage einrahmt.

Corvette C6-Showcar on Air

Breit gemacht!

Apropos breit gemacht: Corvette-Kennern wird auffallen, dass die C6 darüber hinaus aber noch deutlich stämmiger dazustehen scheint als gewohnt. Richtig! Hinten verbreiterte Patrick die Schulterlinie mit einem modifizierten HGK-Widebody. Eine Frage der Ehre war es für den Werbetechniker natürlich, die Designfolierung selbst aufzubringen: Die blaugrüne Oracal-Folie geht in Richtung Heck im Form eines „Shatter“-Design immer mehr in Glanzschwarz über. Das Targadach samt Überrollbügel sowie die – ohnehin aus Carbon bestehenden – Seitenschweller und die Frontspoilerlippe wurden ferner mit Forged Carbon-Folie bezogen. Bei anderen Kapiteln seines weitgehend in Eigenleistung vorgenommenen Corvette-Umbaus standen Patrick befreundete Tuning-Profis wie Senner Tuning, Retho Hill Oldtimer und Hai Wheels mit Rat und Tat zur Seite.

Schmidt-Dreiteiler und Grinds-Airride

Letztere beispielsweise lieferten die Schmidt CC Line-Dreiteiler, deren kantige Vielspeichen-Sterne vor der Verschraubung mit den hochglanzpolierten Stufenbetten glasperlengestrahlt und mit mattem Klarlack überzogen wurden. Besohlt sind die 9,5×19 und 10,5×20 Zoll messenden Mehrteiler mit Bereifung der Dimensionen 265/30R19 und 285/30R20 auf deren Flanken mit weißen Tire-Stickern „Corvette“-Schriftzüge aufgebracht wurden. Letztere allerdings tauchen auf Knopfdruck weit hinter den Radlaufkanten ab: Wenn Patrick das Grinds-Luftfahrwerk auf „Air Out“ stellt, legt die Corvette Frontspoilerlippe und Seitenschweller praktisch auf dem Asphalt ab. Lufttank und Ventilblock des Airrides wurden samt Hardline-Leitungen in zum Exterieur passenden Blaugrün appetitlich hinter den Sitzen installiert. Der Tank trägt dabei eine Alcantara-Hülle, deren futuristisches Sechseck-Design sich auch an der gesamten Mittelkonsole samt integrierter Pioneer-Navigationsheadunit wiederfindet. Das Corvette-Sportlenkrad wurde aufgepolstert und bei Dunkelheit entfaltet die Ambientebeleuchtung ihr Flair. Dass der auf einem 6,0 Liter großen LS2-V8 basierende Antrieb des Showcars bislang noch serienmäßig bliebt, ist angesichts einer Höchstgeschwindigkeit von rund 300 km/h wohl problemlos zu verschmerzen.

Technical Facts

Corvette C6 Coupé

Baujahr: 2007

Karosserie: Carbonwerk-Frontspoiler, Canards vorne, Carbonwerk-Seitenschweller, Geiger-Heckdiffusor, Heckspoiler, Kotflügel vorne angepasst, modifizierter HGK-Breitbau hinten, Designfolierung in Blaugrün/Schwarz, schwarze Rückleuchten

Motor: 6,0-Liter-V8 (LS2), Borla Street-Abgasanlage, 405 PS

Kraftübertragung: 6-Stufen-Automatik

Fahrwerk: Grinds-Luftfahrwerk

Rad/Reifen: Schmidt CC Line-Alufelgen in 9,5×19 und 10,5×20 Zoll, Bereifung in 265/30R19 und 285/30R20

Innenraum: Lenkrad aufgepolstert, Mittelkonsole mit Alcantara bezogen, Carbon-Akzente, Ambientebeleuchtung, Pioneer-Navigationsheadunit, Airride-Ausbau mit Hardlines hinter den Sitzen