Viperngrüner Bodybuilder
Für die meisten Tuning-Fans und Petrolheads kann ein Auto grundsätzlich nicht breit genug sein. Kein Wunder, schließlich bedeutet Breite Bulligkeit und steht für einen muskulösen respektive aufsehenerregenden Auftritt. Nicht umsonst rollen viele Sportwagen oder auch Muscle Cars bereits im Serienzustand sehr breitschultrig daher beziehungsweise nicht selten geraten Baureihen Topmodelle stämmiger als ihre zivileren Pendants. Leuchtendes Beispiel sind im US-Car-Bereich natürlich Dodge Challenger und Charger, die mit Scat Pack sowie ab der Hellcat aufwärts teils optional, teils sogar standardmäßig einen Widebody besitzen.
Nachgerüsteter Breitbau
Andererseits können Breitbauten auch polarisieren, insbesondere, wenn sie nachträglich mit Hilfe eines Aftermarket-Bodykits herbeigeführt sind. Dabei wird es gewöhnlich umso streitbarer, je ausladend die Kits beziehungsweise, wenn sie von außen sichtbar verschraubt sind – wie etwa bei den trotzdem regelrecht kultigen Bodykits von Liberty Walk und Co. Weitaus weniger extrem und diskussionswürdig, obwohl ebenfalls mit einem Breitbau-Bodykit versehen, präsentiert sich das hier gezeigte Coupé.
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Auffällige Folierung
Es handelt sich um ein Exemplar der anders als ihr Nachfolger bei uns nach wie vor relativ seltenen fünften Modellgeneration des Mustangs. Es befindet sich seit 2019 im Besitz von Pascal „Cally“ Heitzer aus dem nahe der niederländischen Grenze gelegenen Grefrath. Der überwiegende Teil der Umbauten fanden dabei mit Unterstützung des in Oedt beheimateten Werkstattteams von Doc V8 in den Jahren statt, seitdem Cally den Wagen in Pforzheim übernommen hatte. Der Bodykit umfasst nicht nur die Karosserieverbreiterungen. Hinzu kommen natürlich passende Seitenschweller, Schürzen an Front und Heck, wobei vor allem die vordere gegenüber der Serie deutlich bulliger geraten ist, und sogar Aufsätze für die Türen.
Ein weiterer Grund für den großen Eyecatcher-Faktor des Mustangs ist zweifellos seine Folierung in mattem Viper Green. Die Felgen treten demgegenüber hingegen farblich ungleich zurückhaltender auf: Die Oxigin 18 Concave-Räder besitzen ein Finish in Black und die Dimensionen 9×20 Zoll sowie 10,5×20 Zoll. Den Straßenkontakt stellen Vredestein-Reifen in 255/35 R20 und 275/30 R20 her.
Technisch dezent verfeinert
Als perfekte Abrundung der Optik durfte eine Tieferlegung selbstverständlich nicht fehlen. Ein Gewindefahrwerk senkte die Karosserie um knapp 30 Millimeter ab und sorgt dafür, dass der Ford merklich näher am Asphalt kauert und die Räder stimmig in ihren Behausungen platziert sind. Da es sich bei dem Wagen – man mag fast schon sagen selbstverständlich – um einen Mustang GT handelt, sorgt der 4,6 Liter große Modular-V8 für Vortrieb.
Das Aggregat, welches bekanntlich der Vorläufer des Coyote war, verblieb weitestgehend im Serienzustand. Einzige Neuerungen sind ein Performance-Luftfilter-Kit sowie die Magnaflow-Edelstahl-Abgasanlage. Auf diese Modifikationen dürfte dann auch die geringfügig erhöhte Leistung von nunmehr 325 PS zurückzuführen sein. Auf die Straße gelangt diese Kraft mittels der serienmäßigen Fünfstufen-Automatik. Die Bremsanlage zu guter Letzt ist vorne mit auch optisch sehr ansehnlichen, gelochten sowie geschlitzten Scheiben aufgerüstet.
Modernisiertes Entertainment-System
Der Blick in den Innenraum zeigt zu guter Letzt, dass hier grundsätzlich alles im bekannten Serienzustand verblieb. Hinsichtlich der Multimedia-Ausstattung wünschte sich Cally jedoch ein zeitgemäßeres Upgrade. So sitzt in der Mittelkonsole nun eine große Kenwood-Headunit mit Touchscreen. Diese erlabt nicht nur die Wiedergabe von Dateien über USB und AV-In-Anschluss, sondern dank Bluetooth-Konnektivität zudem direkt vom Handy. Die zugehörige Soundanlage verspricht dabei dank jeweils eines aktiven Subwoofers in den Türen reichlich Wumms und kraftvolle Bässe.
Technical Facts
Ford Mustang GT
Baujahr: 2006
Motor: 4,6-Liter-Modular-V8-Ottomotor, Performance-Luftfilter-Kit, Magnaflow-Edelstahl-Abgasanlage, 325 PS
Kraftübertragung: Fünfstufen-Automatikgetriebe
Fahrwerk: Gewindefahrwerk (ca. 20-30 mm tiefer)
Rad/Reifen: Oxigin 18 Concave-Leichtmetallfelgen in 9×20 und 10,5×20 Zoll, Finish in Black, Vredestein-Bereifung in 255/35 R20 und 275/30R20
Bremsen: Upgrade mit gelochte und geschlitzte Scheiben
Karosserie: kompletter Widebody-Karosseriekit bestehend aus Front- und Heckschürze sowie Kotflügelverbreiterungen, Seitenschwellern und Türaufsätzen, Gummi-Frontspoilerlippe, Wabengitter-Kühlergrilleinsatz, Cervinis Stalker II-Motorhaube, Folierung in Viper Green
Multimedia: Kenwood-Headunit mit Touchscreen, zwei aktive Subwoofer in den Türen