Reminiszenz an die Anfänge
Land Rover ist eine traditionsreiche Marke. Das legendärste Modell, der originale Defender, wird in seiner langjährigen Form seit 2016 nicht mehr gebaut – eigentlich …
Denn schon 2018 brachte Land Rover den rustikalen Geländegänger in auf 150 Exemplare begrenzter Kleinserie zurück. Anlässlich des 70-jährigen Markenjubiläums entstand der Defender Works V8. Dieser besaß als erster Defender seit 20 Jahren einen Achtzylinder-Motor. Alle Fahrzeug wurden bei der Abteilung Land Rover Classic auf Basis bestehender Exemplare aus den Baujahren 2012 bis 2016 komplett neu aufgebaut. Seitdem offerieren die Briten immer wieder, streng limitierte Serien. So debütierte nun anlässlich des mittlerweile 75-jährigen Jubiläums das erste von mehrere geplanten Heritage-Sondermodellen: der Classic Defender Works V8 Islay Edition.
Klassisches Styling
Er bezieht gleich in zweifacher Hinsicht Inspiration aus der absoluten Anfangszeit des Geländegängers, der seinen spezifischen Modellnamen Defender bekanntlich erst 1990 annahm und vorher schlicht Land Rover hieß. Schließlich war er bis kurz zuvor mit Ausnahme des Range Rovers, der ja aber einen eigenen abgewandelten Namen trug, das einzige Modell der Marke. Optisch orientiert sich die Islay Edition an einem 1965 gebauten Exemplar der Serie IIa. Es gehörte einst Spencer Wilks, seines Zeichens Mitbegründer von Land Rover.
So ist die Karosserie bis hin zu den Radkästen in Heritage Grey lackiert. Davon setzen sich das Dach sowie auch die 16-zölligen Stahlfelgen in sogenanntem Limestone ab. Auf dem linken vorderen Kotflügel findet sich ein kleines Abbild des Kennzeichens von Wilks‘ Series IIa. Ein Classic-Kühlergrill rundet das Styling ab. Er trägt ebenso wie das Heck und die Schmutzfänger hinter den Achsen das traditionelle Land Rover-Logo. Trotz aller Reminiszenz an die Vergangenheit erhält der Wagen im Zuge des Neuaufbaus aber einige moderne Upgrades wie LED-Scheinwerfer.
Viele weitere spannende Geschichte aus der Welt der außergewöhnlichen Fahrzeuge und des Tunings bietet auch unser gedrucktes Eurotuner-Magazin.
Die aktuelle Ausgabe 3/23 ist im Zeitschriftenhandel erhältlich. Alternativ kann sie auch versandkostenfrei in unserem Onlineshop Tuning-Couture bestellbar.
Innenraum-Details von Islay
Als zweite Haupt-Inspirationsquelle für die Islay Edition dient – wie ihr Name verdeutlicht – Islay. Die Insel gehört zu den Inneren Hebriden, gelegen vor der Küste Schottlands. Dort verbrachte Spencer Wilks seine Urlaube auf seiner eigenen, weitläufigen Liegenschaft Laggan. Und erprobte erste Land Rover-Prototypen. So war Islay der Ort, an dem der Name des Fahrzeugs entstand: Die Überlieferung besagt, sein Wildhütervermutete in Anbetracht der fordernden Testfahrten Wilks‘ durch das raue Gelände der Insel, dies müsse wohl der neue „Land Rover“ sein. Die Bezüge zu Islay finden sich im Interieur des Sondermodells: So ist die feine schwarze Lederausstattung veredelt mit kariertem Tweed-Stoff aus der Wollmühle Islay Wollen Mill. Dieser findet sich etwa an den Sitzen, den Türverkleidungen und auf der Mittelkonsole.
Kooperation mit Whiskey-Brennerei
Im Staufach unter letzterer findet sich ein echtes Highlight: eine herausnehmbare Schale, eingefasst von Holzdekoren und mit Lederschlaufen versehen. Besonderheit ist dabei die mittige Platte. Sie ist wie auch die Boden der Getränkehalter aus einem Stücke eines Eichenholzfasses der Whiskey-Brennerei Kilchoman Distillery gefertigt. Diese gründete die Urenkelin von Spencer Wilks 2005 mit ihrem Mann. Und so brennen sie exklusiv für die Islay Edition auch einen besonderen, limitierten Whiskey, von dem die Käufer des Wagens eine Flasche erhalten. Abgerundet der Innenraum durch Details wie in Wagenfarbe lackierte Elemente und einen Eichenholzboden im Kofferraum. Zudem bietet das Infotainment-System trotz klassischer Optik moderne Funktionen wie Satelliten-Navigation, DAB-Radioempfang und Bluetooth-Konnektivität.
Kraftvoller V8-Sauger
Motorseitig setzt der Geländegänger wie alle zuletzt neu aufgebauten Defender auf den frei saugenden Fünfliter-V8. Er generiert 405 PS und 515 Nm und beschleunigt den Land Rover innerhalb von 5,6 Sekunden auf 60 mph, sprich knapp 100 km/h und weiter auf bis zu 171 km/h. Die Kraftübertragung gewährleistet eine ZF-Achtstufen-Automatik. Ebenfalls an Bord sind ein zweistufiges Verteilergetriebe, Differentiale an Front und Heck und ein drehmomentgesteuertes Mitteldifferential und selbstredend Allradantrieb. Um den Komfort zu erhöhen und die Performance zu optimieren, beschert das Suspension-Upgrade-Kit dem Defender im Zuge des Neuaufbaus eine neue Fahrwerksabstimmung mit modifizierten Federraten und Dämpfern. Und das Handling-Upgrade-Kit bringt optimierte Bremsanlagen an Bord mit vier-Kolben-Sätteln auf vorne 335 und hinten 300 Millimeter durchmessenden Scheiben.
Limitiert auf 30 Exemplare
Land Rover Classic baut von der Islay Edition 30 Exemplare, stets als Station Wagon: 17 dreitürige Defender 90 mit kurzem Radstand und 13 lange Defender 110 mit fünf Türen und sieben Sitzen. Die Preise betragen in Großbritannien 230.000 respektive 245.000 Pfund – umgerechten etwa 260.500 und 277.500 Euro. Deutsche Interessenten können sich für weitere Informationen zur Islay Edition und Bezugsmöglichkeiten an das Jaguar Land Rover Classic Centre in Essen wenden.
Weitere Informationen gibt es hier.
Land Rover Classic Defender Works V8 Islay Edition
Motor: 5,0-Liter-V8-Ottomotor
Leistung: 298 kW / 450 PS / 515 Nm
Vmax: 171 km/h
0-60 mph: 5,6 Sek.
Kraftübertragung: Achtstufen-Automatikgetriebe (ZF), zweistufiges Verteilergetriebe, VA/HA Schwerlast-Differentiale, drehmomentgesteuertes Mitteldifferential, Allradantrieb
Fahrwerk: Starrachsen, Schraubenfedern, Teleskop-Stoßdämpfer, Stabilisatoren, VA Panhardstab und Schubstrebe, HA Dreieckslenker und Längslenker
Rad/Reifen: Schwerlast-Stahlfelgen in 16 Zoll, Finish in Limestone
Bremsen: servounterstützte Scheibenbremsanlagen mit Vier-Kolben-Sätteln auf VA 335-mm-Scheiben und HA 300-mm-Scheiben
Karosserie: Classic-Kühlergrill, große Schmutzfänger, Abbild des Kennzeichens von Wilks‘ Serie IIa auf dem Kotflügel, traditionelle Land Rover-Logos, Lackierung in Heritage Grey, Dach in Limestone lackiert
Innenraum: Ausstattung mit schwarzem Leder und kariertem Tweed-Stoff, Armaturenbrett und Mittelkonsole teilweise in Wagenfarbe lackiert, Editions-Plakette an der Mittelkonsole, herausnehmbare Schale mit Bestandteil aus Whiskey-Eichenfass, Eichenholzboden im Heck
Multimedia: Retro-Look-Infotainmentsystem mit Satelliten-Navigation, DAB-Radio und Bluetooth-Konnektivität