Neuer Premium-Konkurrent für Q5, GLC und Co.
Einige Jahre sind nun mittlerweile vergangen, seit Hyundai das Label Genesis als eigenständigen Luxusmarke als Konkurrenz zu Lexus, Infiniti oder auch Acura abgespaltet hat. Seitdem bauen die Südkoreaner, die schon in Kürze auch in Europa in den Markt einsteigen wollen, das Modellprogramm stetig aus. Zuletzt debütierte nun die zweite SUV-Baureihe nach dem GV80: der etwas kompaktere GV70, der gegen Wettbewerber wie Audi Q5, Mercedes GLC oder auch BMW X3 ins Rennen geht.
Optisch tritt der Neuling deutlich rundlicher und dynamischer als sein großer Bruder auf, was besonders für die rückseitige Gestaltung gilt: Die Dachlinie fällt fast schon coupéhaft sanft fließend ab. Sie mündet in ein bullig geratenes Heck mit auffälligem Dachkantenspoiler und zwei großen, außergewöhnlich geformten und aufrecht angeordneten Abgas-Endrohrblenden. Dazwischen findet sich ein farblich in Schwarz abgesetzter Bereich mit Musterung in Rautenform, bevor ein angedeuteter Diffusor in Wagenfarbe die Schürze nach unten abrundet. Die Seitenlinie prägen vor allem die markante, abfallende Bügelfalte auf Höhe der Gürtellinie, die Chrom-Leisten entlang der Fenster und 18 bis 20 Zoll große Felgen. An der Front dominiert der riesige, pentagonale Grill, wobei die fünf Ecke in diesem Fall stark abgerundet sind. Diese Kühlmaske ist bekanntlich eines der charakteristischen Merkmale der aktuellen Genesis-Designsprache. Selbiges gilt für die horizontal zweigeteilten Scheinwerfer und Rückleuchten – die der GV70 selbstverständlich ebenfalls aufweist. Während das Midsize-SUV so alles in allem schon in der Standardversion recht ansehnlich auftritt, gibt es auf Wunsch ein Sportpaket – zu sehen an dem roten Fahrzeug in unserer Galerie: Es beschert dem Wagen dank eines speziellen Bodykits einen noch dynamischeren Look mit unter anderem größeren seitlichen Lufteinlässen an der Front, diversen schwarzen Karosserie-Akzenten, runden Abgas-Endrohren und exklusiven Felgen in 19 oder 20 Zoll. Im Innenraum erhält der Genesis mit dem Sport Paket etwa ein besonderes, drei- statt zweispeichiges Lenkrad sowie Carbon-Zierelemente.
Apropos Innenraum: Dieser zeichnet sich im Übrigen durch eine fahrerorientierte Gestaltung mit teilweise bewusst reduziert gehalteten Bereichen aus. Verschiedene Elemente wie die Bedieneinheit am Armaturenbrett hinter dem Lenkrad und die Armauflagen sowie die Kombination aus Lautsprecher und Griff in der Türverkleidung sind elliptisch gestaltet. Die Luftausströmer sind in einen flachen, horizontalen Streifen integriert, die das Cockpit in zwei Hälften teilt und sich quasi nahtlos fließend bis in die Türen erstreckt. Diese Teilung wird je nach Ausstattung durch eine zweifarbige Gestaltung unterstützt. Haupt-Schaltzentrale, ist wie heutzutage üblich, ein großer, in diesem Fall auf dem Armaturenbrett thronender Touchscreen des Infotainment-Systems. Mit an Bord sind ferner zahlreiche Assistenzsysteme wie ein Kollisionswarner, ein Totwinkel-Assistent, ein intelligenter Geschwindigkeits-Assistent, der Aufmerksamkeits-Warner, ein Parkassistent und Co. Neu ist zudem die Möglichkeit der Fingerabdruck-Erkennung zur Bedienung mancher Funktionen – so werden beispielsweise beim Fahrzeugstart mit Fingerabdruck automatisch die personalisierten Einstellungen von unter anderem Sitz- und Lenkrad-Position abgerufen. Die Geräuschkulisse im Innenraum soll übrigens sehr niedrig sein, was Maßnahmen wie beispielsweise der Verwendung von Isolations-Verglasung sowie einer verstärkten Motorraum-Isolation zu verdanken ist.
Motorseitig wird der Genesis GV70 mit drei Aggregaten an den Start rollen – wobei dies ebenso wie die bisherigen Leistungsdaten in erster Linie für Südkorea gilt, bei uns könnte es hier noch zu Anpassungen kommen: Den Einstieg im Benziner-Lager bildet ein 2,5-Liter-Turbomotor, der 304 PS und 422 Nm generiert. Darüber rangiert das Topmodell mit 3,5-Liter-Turboaggregat und 380 PS sowie 529 Nm. Auf der Diesel-Seite steht ein 2,2-Liter-Selbstzünder bereit, der auf 210 PS und 441 Nm kommt. Während der stärkere Benziner stets mit Allradantrieb vorfährt, besitzen die beiden anderen Varianten standardmäßig Hinterradantrieb und nur optional AWD. Fahrwerksseitig verbaut Genesis eine sogenannten „Preview Electronic Control Suspension“, die Daten von nach vorne gerichteten Kameras und dem Navigationssystem auswertet, um im Voraus bestmöglich auf die kommenden Straßenverhältnisse zu reagieren. Wann der GV70 letztlich nach Deutschland kommt und zu welchen Preisen, ist bisher noch nicht bekannt und bleibt abzuwarten …