Breiter M3 im Rausch

BMW E92 M3 von Maxtondesign

In einem Punkt sollte wohl unstrittige Einigkeit bestehen. Eines der aktuell wohl trendigsten und somit beliebtesten M-Modelle bei den BMW-Jüngern ist – nach dem kompakten M2 – nach wie vor der M4, insbesondere in seiner Coupé-Ausführung. Doch die direkte Vorgänger-Generation des M3, der in seiner zweitürigen, geschlossenen Variante bekanntlich die interne Bezeichnung E92 trug, ist heute wie damals ebenso ein gern gesehener Gast in der Szene. Demzufolge gilt auch hier: Um mit diesem Modell wirklich Aufsehen zu erregen, bedarf es eines wirklich auffälligen Tunings. Mit Bravour gelungen ist diese Aufgabe zweifelsohne beim hier vorgestellten Exemplar, das die in Polen beheimateten Jungs von Maxtondesign auf die ausgesprochen breiten Räder gestellt haben.

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Besitzer des spektakulären BMWs ist Marcin Kardas, seines Zeichens Mitinhaber bei Des Tuningunternehmens. Mit dem Kauf des M3 aus dem Jahr 2011, den er gebraucht in Deutschland erwarb, erfüllte er sich einen lang gehegten Wunsch – wollte er nach eigener Angabe doch schon immer einmal ein solches Sportcoupé besitzen. Dabei plante er zu Beginn eigentlich nicht den V8-Sportler aus Garching derart extrem zu tunen, wie mittlerweile geschehen. Nachdem er an den ersten Autoshows teilgenommen hatte, beschloss er jedoch, dass sein E92 ein echter Eyecatcher werden müsse.

Fast zwei Meter Breite

Als Inhaber einer Tuningfirma hatte Marcin dabei selbstverständlich beste Voraussetzungen, diesen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen: Gemeinsam mit dem Maxtondesign-Team kreierte er einen extremen Widebodykit für seinen BMW. Inspiration bezog er dabei ganz offensichtlich von den aktuell so beliebten, aufgesetzten und sichtbar verschraubten Kits à la Liberty Walk und Co. Die Kernkomponenten sind dementsprechend ausladende Kotflügelverbreiterungen, die den M3 vorne um fünf Zentimeter und an der Hinterachse sogar um neun Zentimeter anwachsen lässt – jeweils pro Seite wohlgemerkt! Somit resultiert eine maximale Fahrzeugbreite von 1,98 Meter, was beinahe den Ausmaßen von Lamborghini Aventador oder Murciélago entspricht, die in dieser Hinsicht wohl als echte Benchmark gelten dürfen. Ergänzt wird der Bodykit zudem durch einen Frontsplitter, Seitenschweller und den Diffusor sowie einen Spoiler und Schürzenansätze am Heck. Ein absoluter Hingucker, da mittlerweile wahrlich eine Seltenheit, ist ferner die Jalousie vor der Rückscheibe. Produziert sind alle bisher genannten Teile des Bodykits übrigens – passend zur serienmäßig aus diesem Material gefertigten Außenhaut des Daches – ebenso aus Carbon wie die zusätzlichen Luftauslässe in der Motorhaube und die Spiegelkappen. Die meisten der Komponenten sind dabei nur mit Klarlack überzogen, sodass sie ihre typische Materialstruktur offen zur Schau stellen. Nicht minder aufsehenerregend ist jedoch auch die Gestaltung der übrigen Karosseriekomponenten: Sie bekamen eine 3M-Folierung mit der vielsagenden Bezeichnung „Flip Psychedelic Metallic“, die grundsätzlich silbergrau erscheint, je nach Lichteinstrahlung jedoch Effekte in quasi allen Regenbogenfarben zeigt – ganz ähnlich, wie man sich wohl die Auswirkungen eines psychedelischen Rauschs vorstellen darf. Zu guter Letzt ergänzen ein Satz schwarzer Kühlergrill-Nieren sowie die Frontleuchten mit dunklen Gehäusen den Auftritt des M3.

Zweiteiler aus interkontinentaler Kooperation

Bei einer derart extrem und auffällig modifizierten Karosserie darf selbstredend ein neuer Radsatz nicht fehlen. Die Wahl fiel dabei auf die VWS-3-Felge, ein Modell der Reihe, welche Vossen aus Miami und Work aus Japan, zwei der erfolgreichsten und bekanntesten Marken weltweit, unter dem Label „Vossen x Work“ gemeinsam entwickelten. Dank ihrer äußerst üppigen Breiten von 10,5 Zoll an der Vorder- und sogar beeindruckenden 12 Zoll an der Hinterachse schaffen es die 20-Zöller problemlos die riesigen Radkästen des BMWs adäquat auszufüllen. Im Übrigen zeichnen sich die mit 265/35er und 295/30er Vredestein-Reifen bezogenen Zweiteiler durch einen klassischen Fünf-Speichen-Stern in grau sowie polierte und gestufte Tiefbetten aus. Bei Betrachtung der Seitenansicht fällt auf, dass die Rad/Reifen-Kombination weit von den Kotflügeln überlappt werden. Dies und die damit verbundene, zwar nicht extreme, aber dennoch deutlich sichtbare Tieferlegung des Coupés konnte selbstverständlich nur mit Hilfe eines Luftfahrwerks realisiert werden: Verbaut ist ein Custom-Airride von Czeslaw Customizer.

Leichtes Motorupgrade

Damit wäre dann schon die wichtigste technische Neuerung an Marcins M3 genannt. Mit Ausnahme des Fahrwerks blieb der BMW unter dem Blech nämlich nahezu komplett unangetastet. Lediglich der hochdrehende V8-Sauger erhielt noch ein Optimierung, die jedoch überschaubar ausfiel: So ergänzte der 35-jährige Pole lediglich einen ARMA-Intake, bevor das Sportcoupé im Hause PG Performance eine neue Motorabstimmung erhielt. Ganz zu Beginn hatte das E92-Topmodell bereits eine Eigenbau-Abgasanlage erhalten – es war seinerzeit die erste Modifikation, in deren Genuss der Münchener kam. Genaue Leistungswerte liegen leider nicht vor, in Anbetracht der vorgenommenen Änderungen dürfte jedoch von etwa 450 PS auszugehen sein. Im Gegensatz zu diesen Anpassungen keine Verbesserung der Leistungswerte, dafür jedoch eine optische Verschönerung, bewirkt unterdessen die Carbon-Motorabdeckung. Last but not least bleibt ein Blick in den Innenraum des Zweitürers: Dies ist schnell erledigt, die Suche nach interessanten Neuerungen und Upgrades endet vergebens. Mit Ausnahme der Installation einer Bedieneinheit für das Airride verblieb das werkseitig gleichsam hochwertig wie sportlich ausgestattete Interieur um OEM-Serienzustand.

Weitere Informationen unter: www.maxtondesign.de

Technical Facts

Fahrzeugtyp: BMW E92 M3

Baujahr: 2011

Karosserie: Maxtondesign-Widebodykit aus Carbon, bestehend aus Frontsplitter, Kotflügelverbreiterungen vorne und hinten (VA + 10 cm, HA +18 cm), Seitenschwellern, Verbreiterungen der Heckschürze, Diffusor, Heckspoiler, Heckjalousie, Angel Blackout-Frontscheinwerfer, 3M-Folierung in „Gloss Flip Psychedelic“

Motor: 4,0-Liter-V8-Ottomotor, ARMA-Intake, Carbon-Motorabdeckung, neue Motorabstimmung durch PG Performance, Custom-Abgasanlage

Fahrwerk: Custom-Luftfahrwerk von Czeslaw Customizer

Rad/Reifen: Vossen x Work VWS-3-Felgen in 10,5×20 Zoll und 12×20 Zoll mit Vredestein-Bereifung in 265/35ZR in 295/30ZR20