Neuheit, Mercedes-AMG GT C192
Der SLS war als erstes komplett von AMG entwickeltes Modell noch sehr kostspielig und exklusiv. Mit dem AMG GT der ersten Generation C190 änderte sich dies jedoch. Der Wagen wurde als erschwinglicherer 911-Konkurrent positioniert. Damit startete der zunächst als Coupé und später auch als Roadster eingeführte AMG GT eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Nach sieben Jahren sagte der Affalterbacher Sportler 2021 Lebewohl. Es war jedoch von Vorneherein klar, dass dies nur ein Abschied auf Zeit sein würde. Wenige Wochen später debütierte als Quasi-Nachfolger der Open-Air-Version die nun erstmals gänzlich von AMG entwickelte Neuauflage des SL.
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Nun folgte endlich auch die Premiere des nach wie vor AMG GT genannten Coupés. Es debütierte im vergangen August im Rahmen der Monterey Car Week. Optisch wirkt der Wagen auf den ersten Blick vertraut, präsentiert sich eher als Evolution des Original denn als Revolution. Und doch hat sich bei genauerem Hinsehen einiges geändert.
Großzügigeres Raumangebot
Dies dämmert dem Betrachter beispielsweise beim Blick in den Innenraum. Wie der SL besitzt der AMG GT fortan eine Rückbank respektive ein 2+2-Sitzer-Layout – zumindest optional. Die hinteren Plätze dürften dabei aber seltenst tatsächlich von Fahrgästen genutzt werden, zumal sie laut Mercedes nur für Personen bis 1,50 Meter Größe geeignet sind. Stattdessen stellen sie eher eine willkommene Erweiterung des Gepäckraums dar, der dank ihrer umklappbaren Rückenlehnen und der großen Heckklappe tatsächlich recht gut nutzbar ist. Das fahrerorientiert gestaltete Cockpit bietet keine Überraschungen, zumindest für Kenner des SL. Schließlich ist es quasi eins-zu-eins von diesem übernommen. Es wird dominiert durch das große, hochkant angeordnete 11,9-Zoll-Display des MBUX-Infotainmentsystems. Dieses bietet AMG-spezifisch den Menüpunkt „AMG Performance“ und der Datenlogger „AMG TRACK PACE“, über die sich unzählige Daten abrufen lassen. Hinter dem unten abgeflachten AMG-Performance-Lenkrad sitzt ein weiterer volldigitaler Screen. Er zeigt individualisierbar die Armaturen und weitere Informationen. Ein Head-up-Display ist optional. Natürlich sind im Innenraum nur hochwertigste Materialien wie Leder, Mikrofaserstoff und Carbon verarbeitet. Alternativ zu den serienmäßigen Sportsitzen gibt es AMG-Performance- oder Multikontur-Sitze. Ferner sind diverse Connectivity- und Fahrassistenzsysteme an Bord.
Vertrautes Styling
Wie eingangs angedeutet, orientiert sich der neue AMG GT optisch recht deutlich am Vorgänger. Die Silhouette zeigt eine lange Motorhaube und eine rundliche Fahrgastzelle, mit Fastback-mäßig seicht in das Heck auslaufender Dachlinie. Die Front wird durch den großen Panamericana-Grill dominiert. Darunter liegt ein kleiner Einlass und seitlich gibt es zwei weitere Luftöffnungen in der Schürze. Die Scheinwerfer sind etwas flacher und schärfer gezeichnet als bisher. Weiteres Merkmal sind die charakteristischen Powerdomes auf der Motorhaube. Die Seitenpartie ist sehr fließend ohne harte Kanten gestaltet und verfügt über bündig versenkte Türgriffe. Das Heck zu guter Letzt zeigt flache, längliche Rückleuchten. Sie sind optisch durch eine Blende verbunden und dreidimensional skulpturiert. Markant ist ferner der große Diffusor mit integrierten Abgas-Endrohren. Zudem gibt es wie gehabt einen aktiven Spoiler, der in Grundstellung bündig ins Heck einfährt. Weitere aktive Aerodynamik-Elemente gibt es an der Front hinter den Grills und am Unterboden. Optional ist das am gezeigten Fahrzeug verbaute Aerodynamik-Paket verfügbar. Es umfasst den feststehenden Heckflügel und Flics für die Schürzen. Die Felgen messen 20 Zoll, optional gibt es 21-Zöller.
Erstklassige Technik
Zum Start wird der neue AMG in zwei Varianten erhältlich sein. Beide besitzen den bewährten Vierliter-Biturbo-V8, der für den Einsatz in dem Coupé weiter optimiert wurde. Den Einstieg bildet der GT 55 4MATIC+ mit 476 PS und 700 Nm. Damit gelingt der Sprint auf Tempo 100 in 3,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 295 km/h. Darüber rangiert das (vorläufige) Topmodell GT 63 4MATIC+. Es bietet 585 PS und 800 Nm. Aus dem Stand sind 100 km/h so in 3,2 Sekunden erreichbar, das Ende der Beschleunigung ist erst bei 315 km/h erreicht. Die Kraftübertragung gewährleistet das AMG SPEEDSHIFT MCT 9G-Automatikgetriebe, nun kombiniert mit einer nassen Anfahrkupplung. Wie die Modellbezeichnungen schon verdeutlich, ist zudem serienmäßig ein vollvariabler Allradantrieb an Bord. Fahrwerksseitig besitzt der AMG GT vorne wie hinten Raumlenkerachsen und das AMG ACTIVE RIDE CONTROL-Fahrwerk samt adaptiver Dämpfer und Wankstabilisierung durch aktive Hydraulikelemente. Letztere ermöglichen auch eine Front-Lift-Funktion um 30 Millimeter. Weitere technische Merkmale sind das elektronisch gesteuerte Hinterachs-Differenzial, die aktive Hinterachslenkung und die AMG-Hochleistungs-Bremsanlage. Informationen zu Preisen oder dem Zeitpunkt der Markteinführung hat Mercedes noch nicht gegeben. Klar ist aber, dass weitere Motorvarianten folgen. So debütierte auf der IAA Mobility bereits die Studie AMG GT Concept E Performance mit leistungsorientiertem Hybridantrieb.