Honda S2000 mit J’s Racing Type GT-Kit
Den Sektor der spektakulären Breitbau-Karosseriekits dominieren seit Jahren die weltweit extrem beliebten und erfolgreichen japanischen Marken wie Liberty Walk, Pandem respektive Rocket Bunny oder auch RAUH-Welt Begriff (RWB). Doch abseits dessen gibt es natürlich noch weitere Hersteller und Anbieter solcher Kits. Diese sind zwar international deutlich weniger bekannt, ihre Produkte dadurch aber nicht weniger aufsehenerregend und begeisternd. Dies beweist etwa der auf hier gezeigte Honda S2000.
Besitzer des aus Japan importierte Rechtslenkers von 2003 ist seit 2019 Sébastien Robillard. Dieser kokettiert regelrecht damit, dass der Kit seines Roadsters eben nicht von einem der üblichen Verdächtigen stammt: „No Bro, it’s not Liberty Walk, but J’s Racing from Osaka“ ist auf dem Heckflügel zu lesen. Dass er den Wagen umfangreich modifizieren würde, war für den 37-Jährigen aus Wingles, gelegen im äußersten Norden Frankreichs in Pas-de-Calais, von Anfang an klar. Schließlich ist er seit der Kindheit, in der er regelmäßig einschlägige Treffen mit seinem Opa und Onkel besuchte, Tuning-Enthusiast. Besonders angetan haben es ihm Modelle japanischer Herkunft. Sein erstes eigenes Auto, das er im Alter von nur 14 Jahren bekam, war ein Civic EJ2. Seitdem individualisierte er unter anderem bereits eine ganze Reihe an Subarus, Toyotas und eben Civics.
Seit der Übernahme des S2000 vom Erstbesitzer durchlief der Honda also einen kontinuierlichen Veredelungs-Prozess. Absolutes Highlight ist seit 2024 der J’s Racing Type GT-Widebody. Er ist der erste seiner Art in Frankreich und sorgt für den brachial breiten Auftritt eines Rennwagens. Der Bausatz aus Carbon umfasst neue, extrem verbreiterte Schürzen sowie Kotflügen respektive Seitenteile für Front und Heck, Seitenschweller und sogar eine Unterboden-Verkleidung. Da auch die ergänzende J’s Racing Type-V-Motorhaube aus Carbon produziert ist, besteht mit Ausnahme der Türen und des Heckdeckels die gesamte Karosserie aus dem Leichtbau-Werkstoff. Selbiges gilt ferner für den riesigen Heckflügel von Voltex. Die Installation und Lackierung des Bodykits erfolgte durch Jim Malyga bei Honda in Villeneuve d’Ascq. Abrundende Details sind Craft Square-Carbon-Außenspiegel, Scheinwerfer vom Facelift-Modell mit Blenden für einen grimmigeren Blick und Buddy Club-LED-Rückleuchten mit sequenziellen Blinkern.
Viele weitere tolle News aus der Welt der japanischen Fahrzeuge bietet unser Magazin Maximum Tuner.
Die neue Ausgabe 4/25 ist ab sofort über Tuning-Couture bestell- und auch direkt lieferbar. Im Zeitschriftenhandel ist sie ab 4. September verfügbar.
Selbstverständlich verlangte der S2000 mit dem Widebody nach größeren Rädern. Sébastien wählte eine ebenso klassische wie stilechte Lösung des JDM-Tunings: Rays Volk Racing TE37-Felgen in 9,5×18 und 10,5×18 Zoll. Mit ihrem weißen Finish führen sie den Motorsport-Look stimmig fort und die Kumho-Bereifung misst rundum 245/35R18. Entscheidend mitverantwortlich für die erstklassige Ausrichtung der Kombinationen unter den Kotflügeln ist die Tieferlegung um etwa sieben Zentimeter mittels Koni-Federbeinen. Durch die Fünf-Arm-Sterne TE37er hindurch sind zudem gut die optimierten Bremsanlagen sichtbar. Vorne wurde ein angepasstes Big Brake Kit vom Nissan 350Z installiert, hinten gelochte Scheiben aufgerüstet.
Für Vortrieb sorgt selbstverständlich der regelrecht legendäre, werkseitige Zweiliter-F20C-Motor. Dieser ist bekanntlich ein außergewöhnliches Drehzahlmonster, das seine Höchstleistung jenseits der 8.000 Umdrehungen erreicht und erst bei knapp 9.000 Umdrehungen in den Begrenzer läuft. Durch Detailanpassungen wie die Nitro-Einspritzanlage und eine Custom-Abgasanlage von BV Exhaust erstarkte der freisaugende Vierzylinder in Sébastiens S2000 eine gegenüber der Serie leicht auf etwa 280 PS. Die Übertragung der Power auf die Straße erfolgt wie üblich mittels eines manuellen Sechsgang-Getriebes und über die Hinterachse.
Unangefochtener Eyecatcher im Innenraum ist der blaue Sieben-Punkt-Überrollkäfig von Cusco. Darüber hinaus garantieren das J’s Racing-Sportlenkrad mit Lederbezug, Recaro SPG Black-Schalensitze mit Takata-Sechs-Punkt-Gurten und der Spoon Sports-Schalthebel, dass der Honda auch im Innenraum einen überzeugenden Motorsport-Style pflegt, der bestens zum Exterieur passt.
Ein großer Erfolg der jüngsten Vergangenheit war für Sébastien im April die Auszeichnung seines S2000 als Top 50-Fahrzeug bei der hochkarätig besetzten GR8 International Car Show im belgischen Kortrijk. Schon knapp zwei Jahre vorher hatte der Roadster – damals noch mit deutlich anderem Aussehen zudem bereits einen Pokal beim Honda Euro Meet 2023 erhalten.
Sébastiens Widebody-Pläne sind übrigens noch nicht abgeschlossen. Für die Zukunft träumt er von einem Honda NSX der zweiten Generation NC1, den er mit einem Liberty Walk-Kit ausrüsten will. Wir sind gespannt, ob und wann sich dieser Wunsch erfüllen wird …
Tech Facts
Honda S2000
Baujahr: 2003
Karosserie: kompletter J’s Racing Type GT-Widebodykit aus Carbon bestehend aus Frontschürze mit Spoilerlippe sowie Unterboden-Verkleidung, verbreiterten Kotflügeln vorne, Seitenschwellern, verbreiterten Seitenteilen hinten, Tankdeckel und Heckschürze, J’s Racing Type-V-Carbon-Motorhaube mit Schnellverschlüssen, Scheinwerfer vom Facelift-Modell mit Blenden, Craft Square-Carbon-Außenspiegel, Voltex-Heckflügel, Buddy Club-LED-Rückleuchten mit sequenziellen Blinkern, dritte Bremsleuchte mit LED-Technik unter Klarglas, Lackierung in Pure White vom NSX NC1
Motor: 2,0-Liter-F20C-Reihenvierzylinder-Ottomotor, Nitrous Express-Nitro-Einspritzsystem, BV Custom-Abgasanlage vom BV Exhaust mit mittigem Doppelendrohr, 280 PS
Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe
Fahrwerk: Tieferlegung mit Koni-Federbeinen (- 7 cm)
Rad/Reifen: Rays Volk Racing TE37-Leichtmetallfelgen in 9,5×18 und 10,5×18 Zoll, Finish in Weiß, Kumho-Bereifung in 245/35R18
Bremsen: VA Big Brake-Kit vom Nissan 350Z mit angepasster Nabe, HA gelochte Scheiben
Innenraum: J’s Racing-Sportlenkrad mit Lederbezug, Spoon Sports-Schalthebel, Recaro SPG Black-Schalensitze, Takata-Sechs-Punkt-Gurte, Carbon-Look-Zierelemente am Armaturenbrett, Cusco-Sieben-Punkt-Überrollkäfig,
Multimedia: 1-DIN-Headunit mit Touchscreen und GPS
Dank an: HP-Performance, Auto Finesse, Jim Malyga Saiyanmotors, BV Exhaust, meinen Bruder, meine Frau und den Freunden, die bei den kleinen Dingen geholfen haben