VW 1302 RS: German Look meets Racing-Style

VW 1302 Super beetle USA Tuning German Look Karosserie Typ 1 Motor Fahrwerks-Upgrade Felgen Bremsen Innenraum-Veredelung Klassiker Oldtimer

Aufsehenerregender Super Beetle

Mehr als 21 Millionen Exemplare des Käfers wurden gebaut. Damit war der sicherlich „ursprünglichste“ aller Volkswagen bis 2002 das meistverkaufte Auto aller Zeiten. Ein beträchtlicher Teil der Fahrzeuge ist bis heute erhalten, sowohl als klassische Liebhaberstücke im Serienzustand als auch Tuning- und Custom-Fahrzeuge mit mehr oder weniger starken Individualisierungen. Dieses Bild zeigt sich auch in den USA mit ihrer lebhaften Lufti-Szene. Dementsprechend gibt es auch in WOB Klassik regelmäßig spektakulär modifizierte Autos aus Amerika zu sehen, seien es nun Käfer, Bullis oder Typ 3.

Vorherrschend sind hier Custom-Umbauten im Cal Look oder ähnlichen Styles, die ihren Ursprung in den USA haben und dort auch besonders stark verbreitet sind. Die Basis bilden hier oft ältere Modelle aus den 1960ern oder gar Ovalis und Brezelkäfer aus den 1950er Jahren. Eher in Europa ist – nomen est omen – der German Look verbreite. Er basiert üblicherweise auf den jüngeren Käfer-Typen 1302 und 1303. Doch es aber auch auf der anderen Seite des großen Teichs von diesem Stil inspirierte Käfer. Dies beweist der hier gezeigte 1971er 1302 von Andrew Brandt aus Phoenix in Arizona.


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Technisch aufgewertet

Typische Erkennungsmerkmale des German Looks sind beispielsweise große Räder, nicht selten aus dem Hause Porsche, gedeckte Farben mit keinen oder nur wenigen Chromelementen und häufig modifizierte Kotflügel. Hinzu kommen technische Upgrades. Hier kommen ebenfalls oftmals Porsche-Komponenten zum Einsatz. So gibt es zumeist Scheibenbremsen mindestens an der Vorderachse, ein überarbeitetes Fahrwerk und einen aufgerüsteten Typ 1- oder Typ 4-Motor. Ziel der Anpassungen ist es, dem Käfer ein optimiertes Fahrverhalten mit agilerem Handling zu verpassen, das auch beim Ausflug auf den Track reichlich Spaß verspricht.

Von Subaru zum Lufti

Bevor er seine Lufti-Liebe entdeckte, war Andrew jahrelang in der Japan-Tuning-Szene aktiv. Denn Initialzündung seiner Tuning-Leidenschaft waren die ersten Teile der „The Fast and the Furious“-Serie gewesen, welche genau diese Sparte zum Thema haben. Teile dieser Leidenschaft adaptierte Andrew auch in den Käfer, welchem er einige JDM-Style-Akzente verpasste, wie beispielsweise die Takata-Gurte. Doch der Reihe nach…

2017 hatte Andrew beschlossen, sich einen Oldie zu kaufen – aus dem 1970er-Jahren oder noch älter. Zwar war die Marke VW anfangs nicht einmal eine klares Muss, die Wahl fiel nach einigen Monaten der Suche jedoch schließlich auf den hier gezeigten 1971er 1302 – respektive Super Beetle, wie 1302er und 1303er aufgrund ihrer umfangreichen Neuerungen in den USA hießen.

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Beim Kauf im April 2017 war der Käfer bis hin zu den Stahlfelgen im teilrestaurierten Serienzustand. Seitdem ist er einer stetigen Evolution unterworfen. Der Bug trägt einen Kamei-Frontspoiler, Klarglas-Scheinwerfer mit Fadenkreuz sowie passend zur Karosse weiß pulverbeschichtete Stoßstangen. Tendenziell schon über den typischen German Look-Umfang hinaus gehen Details wie die rote Abschleppösen vorne und hinten, der runde Außenspiegel auf dem vorderen Kotflügel, die seitlichen Startnummern, die sonderangefertigten Carbon-Anbauteile oder auch die BBS-E75-Dreiteiler. Die Felgen messen 7×15 und 7,5×15 Zoll und tragen BBS-Turbofans sowie Semislicks in 205/50ZR15 und 225/50ZR15. Ein absoluter Eyecatcher ist zudem der Swamp Cooler im Bilstein-Design auf der Beifahrerseite.

Technisch komplett erneuert

Wie es sich für einen German Look-Käfer gehört, bekam der VW diverse technische Upgrades, die auch den von Andrew vergebenen Spitznamen „1302 RS“ rechtfertigen. So sind die OEM-Achsschenkel an der Vorderachse mit TopLine Extreme Maxx-Gewindefederbeinen und Silver Project-Sturzplatten sowie einer Domstrebe kombiniert. Hinten kommen Drop Plates und Bilstein B6-Performance-Dämpfer zum Einsatz. Wilwood-Scheibenbremsen mit vorne Vier- und hinten Ein-Kolben-Sätteln garantieren gute Verzögerung. Gut so, sitzt im Heck doch ein neu aufgebauter, ziemlich scharfer 2,2-Liter-Typ-1-Boxermotor auf Basis eines EMPI-Gehäuses.

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Dieser zeichnet sich ferner durch EMPI 40 HPMX-Doppelvergaser, eine geschmiedete 82-Millimeter-Kurbelwelle, Scat Cro-Mo-Pleuel mit 92-mm-AA-Kolben und eine Engle W120-Nockenwelle auszeichnet. Der zweiflutige Custom-Auspuff mit 2,5-Zoll-Endrohren schließt sich über A1 Performance-Sidewinder-Abgaskrümmer an. Zwar hatte Andrew seinen VW mit dem Motor noch nie auf dem Prüfstand. Der Erbauer Doug’s Buggs & Bunnies, von dem auch das Pro Street-Viergang-Handschaltgetriebe stammt, schätzt die Leistung jedoch auf – recht optimistische – 198 PS.

Ausgewiesenes Racing-Interieur

Last but not least trägt der Innenraum eine dezidierte Motorsport-Ausstattung. Auch an dieser Stelle geht Andrew ein Stück weit über den typischen German Look hinaus, insbesondere mit den rot bezogenen Kirkey-Aluminium-Schalensitzen. Im Armaturenbrett finden sich neben dem Tacho zwei Autometer-Zusatzanzeigen und obenauf sitzt ein großer Drehzahlmesser gleichen Herstellers. Er ist mit einem Schaltblitz kombiniert. Das unten abgeflachte Lenkrad stammt von Momo und sitzt auf einer Quick-Release-Nabe, die Rückbank wurde entfernt. Details wie ein Carbon-Panel mit mehreren Kipp-Bedienschaltern unter roten Klappen, eine kirschrote Pedalerie und eine polierte Fußstütze im Beifahrer-Fußraum runden das Cockpit ab.

Technical Facts

VW 1302 (Super Beetle)

Baujahr: 1971

Karosserie: Kamei-Frotspoiler, Leder-Fronthauben-Verschlüsse, Stoßstangen weiß pulverbeschichtet, rote Abschleppösen an Front und Heck, Klarglas-Scheinwerfer mit Fadenkreuz, Außenspiegel auf dem linken vorderen Kotflügel, Custom-Carbon-Seitenschweller-Bretter, Porsche-Schriftzug am Heck, Custom-Carbon-Lufteinlässe unter der Heckscheibe, Custom-Carbon-Dachkanten-Spoiler, Swamp Cooler im Custom-Bilstein-Design, Neulackierung in weißer Originalfarbe

Motor: 2,2-Liter-VW-Typ-1-Vierzylinder-Boxermotor von Doug’s Buggs and Bunnies, EMPI-Gehäuse, geportete Zylinderköpfe, EMPI 40 HPMX-Doppelvergaser, geschmiedete 82-mm-Kurbelwelle, Scat-Cro-Mo-Pleuel, 92-mm-AA-Kolben, Engle W120-Nockenwelle, neue 30-mm-Ölpumpe mit Gene Berg-Cover, A1 Performance-Sidewinder-Abgaskrümmer, zweiflutige Abgasanlage mit 2,5-Zoll-Endrohren, ca. 198 PS

Getriebe: Pro Street-Viergang-Handschaltgetriebe von Doug’s Buggs and Bunnies, erleichtertes Schmiede-Schwungrad

Fahrwerk: MacPherson-Vorderachse, Einzelradaufhängung hinten, VA OEM-Achsschenkel mit TopLine Extreme Maxx-Gewindefederbeinen und Silver Project-Sturzplatten sowie Sturzversteller, HA Drop Plates und Bilstein B6-Stoßdämpfer, TopLine-Domstrebe vorne, Stabilisatoren vorne/hinten

Rad/Reifen: dreiteilige BBS E75-Leichtmetallfelgen in 7×15 und 7,5×15 Zoll mit Yokohama Advan A052-Bereifung in 205/50ZR15 und 225/50ZR15, BBS-Turbofans

Bremsen: Wilwood-Scheibenbremsanlagen mit VA Vier- und HA Ein-Kolben-Sätteln, Umbau auf Porsche-Lochkreis 5×130

Innenraum: Custom-Armaturenbrett-Abdeckung, Autometer Phantom II-Armaturen für Öldruck und -temperatur, 5-Zoll-Autometer Phantom II-Drehzahlmesser auf dem Armaturenbrett, Shift-Lite-Schaltblitz, unten abgeflachtes Momo Model 88-Lenkrad mit Worx Bell Rapfix Racing-Quick-Release-Nabe, Carbon-Panel mit sechs Kippschaltern unter roten Klappen, Kirkey 55 Series Pro Street-Aluminium-Schalensitze mit roten Bezügen, Takata Drift II-Vier-Punkt-Gurte, Ron Lummus Racing-Rückbank-Delete, Vintage Speed-Schalthebel, CoolRydes-Pedalerie in Kirschrot metallic, polierte Vintage Aircooled Parts (VACP)-Fußstütze im Beifahrer-Fußraum, polierter Vintage Aircooled Parts (VACP)-Feuerlöscher-Halter, schwarze Teppiche