Ungleiche Brüder
Schon lange fieberten Toyota-Fans diesem Moment entgegen, nun war es endlich so weit: Die Japaner haben soeben ihren brandneuen Hochleistungs-Sportwagen GR GT vorgestellt – und im gleichen Zuge den zugehörigen Rennwagen GR GT3. Das Coupé tritt als Nachfahre im Geiste vom Toyota 2000GT sowie auch dem Lexus LFA an. Apropos LFA: Ebenfalls im Rampenlicht stand bei der Premiere der Lexus LFA Concept. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um den mit einem neuen Namen versehenen „Lexus Sport Concept“, wie er bereits bei der Monterey Car Week enthüllt wurde. Doch der Reihe nach.
Viele weitere spannende Geschichten und Neuigkeiten aus der Welt der asiatischen Tuning Cars und Sportwagen bietet auch unser Magazin Maximum Tuner.
Die aktuelle Ausgabe 1/26 ist im Zeitschriftenhandel verfügbar. Alternativ ist sie auch versandkostenfrei über Tuning-Couture bestellbar.
Drei Kernaspekte
Der GR GT wurde mit dem Ziel entwickelt, das ultimative Fahrerlebnis zu bieten. Dabei standen vor allem drei Aspekte im Fokus: ein niedriger Schwerpunkt, ein geringes Gewicht und eine hohe Steifigkeit. Um letztere beiden Punkte zu erfüllen, entwickelte Toyota für das breite und flache Coupé mit langer Motorhaube erstmals einen Karosserierahmen aus Aluminium. Die Karosserieteile bestehen ebenfalls aus Aluminium oder aus Carbon. Das Gewicht des GR GT soll maximal 1.750 Kilogramm betragen. Es verteilt sich in einem fast ausgeglichenen Verhältnis von 45:55 zwischen Vorder- und Hinterachse. Beim Design des Exterieurs verfolgte Toyota einen Reverse-Ansatz: Es wurde erst ein perfektes Aerodynamik-Konzept entwickelt und dann auf Basis dessen die Karosserie entworfen. Das Credo lautet hier also: Form follows Function!
Selbiges gilt übrigens auch für den konsequent fahrerorientierten Innenraum. Bei seiner Gestaltung hatten eine bestmögliche Sitzposition und eine gute Sichtbarkeit der Armaturen sowie eine erstklassige Bedienbarket höchste Priorität. Recaro-Sportschalensitze garantieren tollen Seitenhalt.

Elektrifizierter Biturbo-V8
Als souveränen und begeisternden Antrieb für den GR GT entwickelte Toyota eigens einen neuen Vierliter-V8 mit Biturbo-Aufladung. Er soll eine Leistung von 650 PS und 850 Nm generieren. Mindestens – da die Entwicklung des Sportwagens noch nicht abgeschlossen ist, stehen die Werte hier noch nicht final fest. Der Motor könnte auch noch stärker werden. Die Höchstgeschwindigkeit soll 320 km/h betragen. Auf die Straße übertragen wird die Power mittels eines Achtstufen-Transaxle-Automatikgetriebes. Für erstklassige Verzögerung sorgen Brembo-Bremsen mit Carbon-Keramik-Scheiben. Fahrwerksseitig besitzt der GR GT Doppel-Querlenker-Aufhängung und speziell entwickelte 265/35er sowie 325/30er Michelin Pilot Sport Cup 2-Reifen versprechen hervorragenden Grip.
Wie gesagt befindet sich der GR GT noch in Entwicklung. Bei dem nun vorgestellten Fahrzeug handelt es sich um einen seriennahen Prototypen. Selbiges gilt für den FIA-Regularien entsprechenden Rennwagen GR GT3. Hier kommt der V8 übrigens als ausschließliche Antriebsquelle zum Einsatz, während er im straßenzugelassenen Serienmodell hybridisiert sein wird. Die Markteinführung beider Modelle plant Toyota für 2027.
Lexus LFA: der Elektro-Bruder
Während Toyota zum GR GT bereits ein recht detailliertes Bild gezeichnet und viele Informationen preisgegeben hat, ist zum Lexus LFA Concept respektive dem folgenden Serienmodell noch kaum etwas bekannt. Klar ist bisher: Der Wagen wird sich viele Komponenten mit dem GR GT teilen, beispielsweise das Aluminium-Grundgerüst der Karosse. Optisch zeigt er sich zugleich eleganter, mehr wie ein Gran Turismo als wie ein reinrassiges Sportcoupé. Zu diesem Eindruck trägt vor allem die seicht weit ins Heck auslaufende Dachlinie bei. Größter und entscheidender technischer Unterschied zum Toyota: Während dieser auf althergebrachte Verbrenner-Power setzt, weist der LFA den Weg in die Zukunft, er kommt mit Elektroantrieb.

