Open Air-Restomod par excellence

1969er Chevrolet Camaro RS/SS Convertible

1969er Chevrolet Camaro RS/SS Convertible

Dieser Chevrolet Camaro ist gerade auf dem besten Weg vom Young- zum Oldtimer. Moment, bitte was? Das ist doch wirklich ausgewiesener Unsinn? Mit Baujahr 1969 ist das Muscle Car-Cabriolet doch bereits vor der Jahrtausendwende ins Oldie-Alter eingetreten. Das stimmt natürlich. Doch wir sprechen hier von der beeindruckend langen Zeit in seinem aktuellen Zustand – die tatsächlich schon etwa 20 Jahre beträgt. Initiiert wurde der extrem umfangreiche Restomod-Umbau nämlich in den 2000ern durch den damaligen Besitzer Denny Miller. Ende 2024 wechselte der Chevy wieder einmal den Besitzer – im Rahmen einer Versteigerung durch das weltweit aktive und renommierte Auktionshaus RM Sotheby’s.

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Vielfach ausgezeichnet

Satte 165.000 Dollar war das Camaro RS/SS Convertible dem neuen Besitzer wert. Dies lag nicht nur daran, dass der vorherige Eigner Ron Jury, der den Wagen seit 2017 besaß, erst 2023 einen umfangreichen Service mit Wartung veranlasste. Im Rahmen dessen wurden diverse Bauteile erneuert wie etwa die Lichtmaschine, die Wasserpumpe und die Reifen. Einen überwiegenden Teil des ursprünglichen Umbaus setzte damals das Team von Watson’s Rod Shop um. Nach seiner Fertigstellung gewann der Wagen zahlreiche renommierte Auszeichnungen in der Szene, war auf der SEMA Show ausgestellt und in mehreren bekannten Zeitschriften zu sehen. US-Tuner-Legende Chip Foose sagte einst: „Das ist der beste Camaro, den ich jemals gesehen habe.“

Gut 600 PS

Wie es sich für einen Restomod gehört, verblieb an dem Chevrolet technisch kaum eine Schraube unangetastet und unverändert. Der 427 Cubic Inch respektive sieben Liter große V8 basiert auf einem GMPP ZL1-Aluminium-Block, in dessen Zylindern auf einer Stahl-Kurbelwelle H-Shaft-Pleuel mit geschmiedeten JE-Kolben sitzen. Auch die Dart Pro 1-Zylinderköpfe bestehen aus Aluminium und tragen hochglanzpolierte Ventildeckel mit roten Zierstreifen. Der Hillborn-Ansaugkrümmer ist mit einem elektronischen Einspritzsystem aufgerüstet. Weitere Merkmale sind die Comp Cams-Nockenwelle, eine MSD-Zündanlage sowie ein Be Cool-Kühler und zwei Spal-Lüfter. Unter dem Strich steht eine Leistung von satten 608 PS. Über Hooker-Abgaskrümmer schließt sich eine Custom-Abgasanlage mit Flowmaster-Endschalldämpfern an.

Corvette-Unterbau

Die Kraftübertragung übernimmt ein Richmond-Handschaltgetriebe. Das Chassis mit Einzelradaufhängung, auf dem der Camaro steht, ist ebenfalls komplett neu. Es besteht zu weiten Teilen aus Corvette-Komponenten, wobei an der Vorderachse auch ein Wayne Doe-Subframe sowie eine höhenverstellbare Luftfederungs-Konstruktion mit Airride Technologies-Federbeinen und Ridetech-Dämpfern verbaut sind. Die Dana 44-Hinterachse verfügt über ein Differential. Um den Wagen bei Bedarf zuverlässig zum Stillstand zu bringen, bekam er rundum Wilwood-Scheibenbremsanlagen, vorne mit Vier-Kolben-Sätteln auf 305-Millimeter-Scheiben.

Erneuerte Chrom-Zierteile

Optisch zeigt sich der Camaro mit Ausnahme einiger dezenter Verfeinerungen recht originalgetreu. Die Karosserie bekam eine Neulackierung in der Chevrolet-Farbe Torch Red und die Stoßstangen sowie sämtliche weiteren Chromzierteile glänzen wie brandneu in der Sonne. Dies gilt etwa für die markanten Luftauslässe der Custom-Motorhaube, welche Designelemente vom ZL1- und dem SS-Modell kombiniert. Gleichfalls bemerkenswert: In die Front sind anstelle der ursprünglichen Blinker Nebelscheinwerfer integriert. Die Rückleuchten am Heck wurden bündig versenkt verbaut und auf der Kofferraumklappe sitzt eine Spoilerlippe samt integrierter dritter Bremsleuchte. Das Verdeck besteht aus edlem Haartz-Stoff. Absolut unabdingbar bei einem solchen Restomod-Star: ein neuer Radsatz! So steht der Chevrolet auf hochglanzpolierten Budnik Gasser-Felgen in den Dimensionen 8×17 und 11×18 Zoll. Die zugehörige Bereifung misst 215/45ZR17 und 275/40ZR18.

Frisch eingerichtetes Cockpit

Last but not least wurde das Interieur gänzlich umgestaltet, wofür das Team von Rickie Rods Hot Rod Shop verantwortlich zeichnete. Dadurch präsentiert sich das Cockpit deutlich moderner, ohne unpassend für diesen Muscle Car-Klassiker zu wirken. Das Armaturenbrett stammt – umfangreich an den neuen Einsatzzweck angepasst – aus einem 2003er Chevrolet Malibu. Es trägt gleich sechs Auto Meter Sport Comp-Rundinstrumente und fasst zudem die Bedieneinheit der Vintage Air-Klimaanlage und die Pioneer-Headunit der 1.000-Watt-Soundanlage ein. Letztere verfügt unter anderem über einen Verstärker und einen Subwoofer im Kofferraum. Die Sitze sind von einem 1996er Camaro entliehen, aber mit gekürzten Rückenlehnen und weitere Änderungen stilistisch an das 69er Convertible angepasst. Bezogen sind sie, wie die sonderangefertigte Rückbank, mit einer Mischung aus schwarzem Leder und Stoff. Selbiges gilt für die Custom-Türverkleidungen und die sich längs durch den gesamten Innenraum erstreckende Mittelkonsole samt Armlehne. Auf letzterer befinden sich der Schalthebel sowie elektrische Fensterheber und die Bedientasten für das Airride-System. Details wie eine Budnik-Lenkrad, schwarze Premium-Teppiche und viele weitere Details runden diesen ebenso hervorragenden und einzigartigen Camaro ab.

Specs

Chevrolet Camaro RS/SS Cabriolet

Baujahr: 1969

Motor: 7,0-Liter-/427-cui-V8-Ottomotor, GMPP ZL1-Motorblock, GMPP-Stahl-Kurbelwelle, H-Schaft-Pleuel, geschmiedete JE-Kolben, Dart Pro 1-Aluminium-Zylinderköpfe, Ventildeckel hochhglanzpoliert und mit rot lackierten Akzenten, Comp Cams-Nockenwelle, Hilborn-Ansaugkrümmer umgebaut auf elektronisches Einspritzsystem mit Custom-Kraftstoffleisten und Custom-Abstimmung durch American Speed, MSD-Zündanlage, Be Cool-Kühler, zwei Spal-Lüfter, Hooker-Abgaskrümmer, Custom-Abgasanlage mit Flowmaster-Endschalldämpfern, ca. 608 PS

Kraftübertragung: Richmond-Fünfgang-Handschaltgetriebe

Fahrwerk: VA Wayne Doe-Subframe mit Corvette-Einzelradaufhängung und höhenverstellbaren Airride Technologies-Luftfederbeinen samt Ridetech-Dämpfern, Delrin-Aluminkium-Buchsen; HA angepasstes Corvette-Chassis mit Einzelradaufhängung mit Heim-Gelenkköpfen und festeren Buchsen, Dana 44-Hinterachse mit Differenzial

Felgen: Budnik Gasser-Felgen in 8×17 und 11×18 Zoll mit Nitto-Bereifungen in 215/45ZR17 und 275/40ZR18

Bremsen: VA Wilwood-Bremsanlagen mit polierten Vier-Kolben-Sätteln auf 305-mm-Scheiben, HA Wilwood-Bremsanlagen

Karosserie: chromsilbere Stoßstangen und diverse weitere Akzente erneuert, Nebelscheinwerfer anstelle der originalen Blinker, Custom-Motorhaube mit Merkmalen der ZL1- und SS-Modelle (Chrom-Luftauslässe), Verdeck mit Haartz-Stoff, versenkt verbaute Rückleuchten, Heckspoilerlippe mit integrierter dritter Bremsleuchte, Lackierung in OEM-Farbe Chevrolet Torch Red

Innenraum: Custom-Innenausstattung von Rickie Rods Hot Rod Shop mit Leder und Stoff in Schwarz, angepasstes Armaturenbrett aus dem 2003er Chevrolet Malibu, sechs Auto Meter Sport Comp-Rundinstrumente in Custom-Einfassung, Budnik-Lenkrad auf Ididit-Lenksäule, gekürzte und komplett neu gestaltete Sitze vom 1996er Camaro, Custom-Rückbank, durchgängige Custom-Mittelkonsole mit integrierter Mittelarmlehne und elektrischen Fensterhebern sowie Fahrwerks-Bedienung, Custom-Türverkleidungen, schwarze Premium-Teppiche, Vintage Air-Klimaanlage

Multimedia: 1.000-Watt-Soundanlage mit Pioneer-Headunit sowie versteckt verbaute Lautsprechern, Kenwood Excelon-Verstärker und -Subwoofer im Kofferraum

Sonstiges: Zahnstangenlenkung von der Corvette