Genf: Von wegen ein Elektro-Festival!

Autosalon Genf 2019

Genf: Von wegen ein Elektro-Festival!

Mit Spannung hat die Fachwelt das Schaulaufen auf dem Genfer Autosalon erwartet, ist die erste große internationale Automesse auf europäischen Boden doch eine Art Gradmesser für den aktuellen Gesundheitszustand der Branche. Nachdem man in Genf in den letzten Jahren stets ein wahres PS-Feuerwerk und eine kollektive Lobeshymne auf das Automobil veranstaltet hatte, erhofften sich viele Fachleute diesmal ein klares Commitment der Hersteller zur in ihren Augen einzig wahren zukunftsfähigen Elektromobilität. Natürlich gab es auch in diesem Jahr erneut eine Vielzahl von interessanten Elektrofahrzeugen, doch meiner Meinung nach war davon so gut wie nichts annähernd serienreif. Beeindruckend waren die mutigen und teils wirklich wunderschönen Designs, die ich mir persönlich eher bei vielen neuen Modellen mit Verbrenner gewünscht hätte. Zur „political correctnes“ gehört das Thema Elektromobilität bei jedem Auftritt dazu, aber in diesem Jahr gab es auch einige kritische Stimmen zu hören. So glasklar scheint die Sache nicht mehr zu sein. Es gibt eine Menge unbeantworteter Fragen, wie z.B. so fundamentale Dinge wie woher sollen die gigantischen Strommengen kommen, wenn Kern- und Braunkohlekraftwerke abgestellt werden, oder woher sollen die riesigen Mengen an Rohstoffen kommen, die zur Herstellung von Batterien gebraucht werden? So verstärken sich die Meinungen, dass die Elektromobilität als alleinige Antriebstechnologie der Zukunft nicht taugt, sondern eher als komplimentär betrachtet werden sollte. Rein marktwirtschaftlich wäre das ein sinnvoller Gedanke, soll der Kunde doch selbst entscheiden, ob er einen Diesel, einen Beziner, einen Hybrid oder auch ein reines Elektroauto besitzen möchte. Wir können alle die Zukunft nicht lesen, wir können ja noch nicht einmal das Wetter der kommenden Woche mit 50%iger Sicherheit errechnen, woher wollen wir dann wissen, dass Strom der Antrieb der Zukunft unserer Menschheit ist? Vielmehr sind bei diesem Thema, kombiniert mit der ewigen Panikmache der bedrohenden Klimaveränderung, einzig und alleine unfassbar große wirtschaftliche Interessen im Spiel. So erhalten z.B. auch Automobilhersteller riesige Subventionen zur Erforschung und für den Bau von Elektrofahrzeuge und diese Gelder will man natürlich abgreifen! Beim Thema Klimaschutz geht es definitiv schon lange nicht mehr um die Schonung von Ressourcen, sondern es sind so viele Millarden im Spiel, dass einem schwindelig wird. Anstatt unsere Intelligenz und den technischen Fortschritt zu nutzen, um Ressourcen besser zu schützen, forcieren wir eine Elektromobilität, die alles andere als umweltschonend ist. Und so kann ich als Fazit zum Zustand der Automobilbranche nur zusammenfassen: Der Verbrenner lebt und wie, schaut man sich PS-Monster an wie den Bugatti „La Voiture Noire“ oder auch den wunderschönen Koenigsegg Jesko!

Euer

Olivier Fourcade