Das Auto ist tot, es lebe das Auto!
Was ist nur los in unserem Land? Die IAA wurde von der Presse einfach mal zum Trauerspiel unserer Automobilbranche erklärt, in irgendeiner Form positive Beiträge erschienen nur im Kleingedruckten und es wurde so gut wie nichts unternommen, um pöbelnde Klimaaktivisten von der Messe fernzuhalten. Wo liegt der Sinn, die weltweit führende Automobilbranche, einen riesigen und nicht wegzudenkenden Wirtschaftfaktor, öffentlich, einfach so totzusagen? Das Auto, welches seit über einem Jahrhundert unsere Mobilität bestimmt, steht vor einer spannenden Zeit des Umbruchs, aber definitiv nicht vor dem Aus. Anstatt Veränderungen mit offenen Augen und mit Ansporn anzugehen, verrennen sich nicht nur viele Fachleute und Politiker, sondern auch die Verantwortlichen vieler Autobauer in einseitigem Aktionismus. Erstens ist das Auto kein Klimakiller und zweitens liegt die Zukunft unserer Mobilität nicht im reinen Elektroantrieb. Die Zukunft ist spannend und so vielfältig wie noch nie. Denn neben dem Verbrenner, der auch noch in 20 oder 30 Jahren dominieren wird, wird nicht nur der Elektroantrieb seine Wege und Käufer finden, sondern auch das Thema Wasserstoff wie auch die Brennstoffzelle werden als zusätzliche Antriebsformen eine massive technische Weiterentwicklung erfahren. Und sicher ist: Die deutsche Automobilindustrie wird hier auch in den nächsten Jahrzehnten eine führende Rolle spielen. Von den Amerikanern brauchen wir nichts zu erwarten und auch die Chinesen werden den historischen Rückstand beim Automobilbau so schnell nicht wettmachen können. Und anstatt mit Stolz, Überzeugung und großem Selbstbewusstsein aufzutreten, hat man eher das Gefühl, dass sich die Branche geradezu schämt, überhaupt etwas mit dem Auto zu tun zu haben! Was ist nur los? Einzig die Verantwortlichen von BMW scheinen die Zukunft richtig zu lesen und wollen sich nicht auf eine einzige Form des Antriebs festlegen, sondern den Markt entscheiden lassen. Wenn Volkswagen zu 100% auf Elektro als die Zukunft der Mobilität setzt, ist das eine extrem gefährliche Entscheidung. Wenn diese Wette nämlich nicht aufgehen sollte, könnte die erneute Neuorientierung auch das Aus des Konzern bedeuten. Und so werden wir uns als Eurotuner Magazin, immerhin seit 29 Jahren auf dem Markt, weiterhin mit Leidenschaft, Euphorie und Offenheit dem Thema Auto und Tuning widmen!
Olivier Fourcade