Dritte Generation der Brabus-Rakete
Tuning-Freunde werden sich gut erinnern: Nunmehr 14 Jahre ist es her, dass Traditionstuner Brabus die erste Version des „Rocket“ enthüllte. 2006 basierte der Ur-Rocket auf der ersten Mercedes-Benz CLS-Generation C 219. Während deren damaliges Topmodell CLS 63 AMG werksseitig allerdings mit dem einem frei saugenden 6,2-Liter-V8 auskommen musste, hatte der Brabus Rocket im CLS-Gewand einen V12 mit Biturbo-Aufladung unter der Haube, welcher für damalige verhältnisse geradezu unverschämte 730 PS leistete. Diese Power reichte, um im italienischen Nardo eine Höchstgeschwindigkeit von 365,7 km/h zu erreichen, die den Rocket zur seinerzeit schnellsten Limousine der Welt machte. 2011 legte Brabus nochmals nach: Der Rocket 800 auf Basis der zweiten CLS-Generation C 218 leistete – nomen est omen – sogar 800 PS und hätte mit der längsten Übersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 370 km/h erreichen können. Für den Straßenbetrieb wurde er jedoch auf „nur“ 350 km/h begrenzt.
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Soviel zur Geschichte, zurück in die Gegenwart! Denn jetzt gab Brabus die Zündung der nächsten Raketenstufe bekannt: Auf der Startrampe steht der brandneue Rocket 900 „One of Ten“. Wie schon seine Vorgänger basiert auch das neueste Supercar des Hauses auf einem viertürigen Coupé, diesmal allerdings nicht mehr auf dem CLS, sondern natürlich auf dem bereits serienmäßig sehr imposanten Mercedes-AMG GT 63 S 4MATIC. Wie der Name schon sagt, entstehen in der Brabus-Manufaktor in Bottrop unter dem Label „Brabus Masterpiece“ lediglich zehn Exemplare des „One of Ten“.
Aerodynamisch effizienter Carbon-Breitbau
Bereits optisch sorgt das limitierte Supercar für Aufsehen, trägt es doch einen auffälligen Carbon-Widebody: An der Vorderachse trägt der Rocket 900 „One of Ten“ neue, breitere Kotflügel mit integrierten, geschwungenen Verbreiterungen. Hinten verleihen Carbon-Aufsätze dem viertürigen GT um 7,8 Zentimeter breitere Schultern. Natürlich unter aerodynamischen Gesichtspunkten entwickelt und dazu ausführlich im Windkanal erprobt, wurde die Carbon-Frontschürze des Rocket 900: Ihr integrierter Spoiler wurde so geformt, dass er den Auftrieb an der Vorderachse reduziert. Parallel entwickelten die Brabus-Designer zur Erzielung aerodynamischer Balance für das Heck einen mehrteiligen Carbon-Flügel und einen Carbon-Heckdiffusor, welche für Anpressdruck und einen beruhigten Luftstrom auch achtern sorgen. Optisch ergänzen Sicht-Carbon-Blenden an den Seiten des Heckstoßfängers und Carbon-Cover für die Seitenspiegel den Auftritt der hier abgebildeten, in eine „Stealth Grey“-Sonderlackierung gehüllten Nr. 01/10 des Rocket 900.
4,5-Liter-Hubraummotor mit Biturbo-Aufladung
Highlight des neuen Top-of-the-Line-Fahrzeugs aber ist zweifellos sein V8-Biturbo-Hubraummotor. Im Unterschied zu den beiden Vorgängermodellen rüstet Brabus den Rocket Nr. 3 nicht mit einem vollkommen anderen Triebwerk aus, sondern vergrößert den unter der Motorhaube angestammten 4,0-Liter-Biturbo-V8 stattdessen auf 4,5 Liter Hubraum. Hierzu wurden die Zylinderbohrungen des M 177-Aggregats zunächst auf 84 Millimeter vergrößert. Passend dazu kommen größere, geschmiedete Kolben auf aus dem Vollen gefrästen Spezialpleueln sowie eine ebenfalls aus dem Vollen gefräste und feingewuchtete Kurbelwelle mit auf 100 Millimeter vergrößertem Hub zum Einsatz. Ebenfalls eigens neu entwickelt wurde das Brabus Rocket 900 V8-Aufladungssystem mit zwei Brabus-Hochleistungsturboladern, welche gegenüber den Serienkomponenten eine größere Verdichtereinheit und eine spezielle Rumpfgruppe mit verstärkter Axiallagerung besitzen. Damit wird der maximale Ladedruck auf 1,4 bar erhöht. Um den gestiegenen Sauerstoffbedarfs des Hochleistungsmotor zu befriedigen, wurde ein RAM-Air Ansaugsystem aus Carbon links und rechts in den Kühlergrill integriert. Die Treibstoffversorgung des von einer speziellen Abdeckgung mit roten Carbon-Fasern gezierten Motors wird mit leistungsfähigeren Hochdruckpumpen aufgerüstet. Abgasseitig schließt sich eine aus Edelstahl gefertigte Brabus-4-Rohr-Auspuffanlage mit staudrucksenkenden Metallkatalysatoren und elektronischer Klappensteuerung an. Abgerundet wurden die Modifikationen freulich von einer Optimierung des Motormanagements.
Eingebremstes Geschoss
Die von der Modellbezeichnung bereits unmissverständlich angekündigte Spitzenleistung von 900 PS wird bei 6.200 U/min erzielt, das maximale Drehmoment von 1.250 Nm steht bereits bei 2.900 Touren an. Diese Wert ist jedoch eher theoretischer Natur, wird er doch im Fahrzeug auf 1.050 Nm begrenzt, um dessen Kraftübertragung zu schonen. Apropos Kraftübertragung: Diese erfolgt – wie im Serienfahrzeug – via des AMG SPEEDSHIFT MCT 9-Gang-Sportgetriebes und 4MATIC+ Allradantrieb.
Aus dem Stand soll sich das Großkaliber-Geschoss der 2,1-Tonnen-Klasse in nur 2,8 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Nach 9,7 Sekunden werden 200 km/h erreicht und nach nur 23,9 Sekunden fällt auch die 300er-Marke, bevor der Vortrieb bei 330 km/h endet. Hier wird die Höchstgeschwindigkeit angesichts des hohen Fahrzeggewichts und der Belastbarkeit der Bereifung elektronisch limitiert. Wir geben es zu: In dieser Hinsicht hatten wir angesichts der Leistungswerte – und mit Rückblick auf den Topspeed der Vorgänger – mehr erwartet.
Räder mit Aero-Discs
Für den Rocket 900 „One of Ten“ kreierte Brabus eigens spezielle, extra-große Versionen der hauseigenen Monoblock Z-Schmiedefelgen mit schwarzen Speichen, roten Akzenten und – als Motorsport-Zitat – Aero-Discs aus Sichtcarbon. Vorne kommen diese „Platinum Edition“-Felgen in 10,5×21 Zoll mit Pirelli P Zero-Gummis in 295/30ZR21 zum Einsatz, hinten steht der Brabus sogar auf 12×22-Zoll-Einteilern mit 335/25er Pneus. Die elektronische Brabus Airmatic Sport Unit-Tieferlegung sorgt für eine Absenkung des Fahrzeugschwerpunkts und der Bodenfreiheit um rund 25 Millimeter.
Individuelles Masterpiece-Interieur
Natürlich widmete sich der Veredeler aus dem Ruhrgebiet auch dem Fahrgastraum des Rocket 900 „One of Ten“: Hier realisierte die Brabus-Sattlerei ein auf die Wünsche des künftigen Fahrzeugbesitzer zugeschnittenes Masterpiece-Interieur. Graue Nähte und Biesen setzen pointierte Kontraste zu royalschwarzen Leder- und Alcantara-Oberflächen. Die Sitzflächen und Innenteile der Türverkleidungen sind mit einem abgesteppten „Crest“-Wappenmuster versehen, andernorts wurde das Leder in ausgewählten Partien perforiert und grau hinterlegt. Im gleichen Design sind auch die Fußbodenschoner und die Kofferraummatte gehalten. Akzente setzen dazu diverse Carbon-Elemente sowie mehr als 200 in Wagenfarbe beschichtete Cockpit-Teile.
Fehlt noch was? Ach ja…der Preis. Machen wir es kurz und bündig: rund eine halbe Million Euro – inklusive Mehrwertsteuer.
Weitere Informationen gibt es bei:
BRABUS GmbH
Brabus-Allee
46240 Bottrop / Germany
Tel.: 02041 / 777-0
Fax: 02041 / 777-111
E-Mail: info@brabus.com
www.brabus.com