Die heißblütige Golf-Alternative
Während der Leon der ersten Generation aus Gründen der Rangordnung im Vergleich zur VW-Basis, dem Golf, noch deutlich zurückstecken musste, hat sich dies in der Folgezeit geändert. Der spanische Kompakte ist ein echter Bestseller, der sich technisch schon lange nicht mehr hinter dem Volkswagen verstecken muss und optisch deutlich dynamischer und emotionsgeladener auftritt. Und so dürfte auch die nun vorgestellte, vierte Modellgeneration den ebenfalls noch taufrischen Golf 8 sicherlich mächtig ins Schwitzen bringen.
Optisch zeigt der Leon konsequent die zuletzt mit dem Tarraco eingeführte Designsprache, die auch an der Studie des Cupra Formentor zu sehen war. So besitzt die Front scharf gezeichnete Scheinwerfer, je nach Ausstattungsversion in extrem hell leuchtender Voll-LED-Version, und einen sechseckigen Kühlergrill. Hinzu kommen eine breiter Lufteinlass mit integrierten Nebelscheinwerfern im unteren Teil der Frontschürze und mehrere markante Bügelfalten in der Motorhaube. Das Heck wird dominiert von den Rücklichtern mit durchgehendem Leuchtband auf dem Kofferraumdeckel. Besonders sportlich tritt der Leon in der Top-Ausstattungslinie FR auf, die sich durch speziell gestaltete Schürzen auszeichnet, wobei die hintere beispielsweise einen angedeuteten Diffusor besitzt.
Ebenfalls komplett neu ist natürlich das hochwertig anmutende Interieur mit je nach Variante bis zu 10,25 Zoll großem Touchscreen der Infotainment-Einheit, der Knöpfe und Tasten zur Bedienung größtenteils ersetzt. Ebenfalls verfügbar ist eine volldigitale Armatureneinheit. Die sechseckigen Luftausströmer greifen die Form des Kühlergrills wieder auf und wecken zugleich Erinnerungen an Lamborghini. Die FR-Ausführung gefällt zudem mit roten Ziernähten. Auf sehr hohem Niveau ist der Ausstattungsumfang hinsichtlich Konnektivität und Assistenzsystemen – von der Distanzregelung über einen Notfallassistenten und Totwinkel-Warner bis hin zur Verkehrszeichen-Erkennung. Die Helferlein sind nun auch hier so weit entwickelt, dass der Leon ein mindestens teilautonomes Fahren erlaubt: So kann der Seat unter anderem automatisch im Verkehr mitschwimmen, sprich bremsen und beschleunigen, oder auch Überholvorgänge (eingeleitet per Betätigung des Blinkers durch den Fahrer) selbstständig durchführen. Die angesprochene Konnektivität zum Smartphone ist über Apple CarPlay oder Android Auto möglich. Dank einer eSIM-Karte verfügt der Wagen zudem über einen Zugang zum Internet, sodass Updates für die Infotainment-Apps des Fahrzeugs und Co. schnell und einfach heruntergeladen werden können.
Im Hinblick auf die Antriebsvarianten ist die Vielfalt groß wie nie: Neben klassischen Benzin- und Dieselmotoren sowie dem Antrieb über CNG sind nun erstmals auch teilelektrifizierte Varianten erhältlich – in Form von Mildhybrid- und Plug-in-Hybrid-Ausführungen. Genauere Angaben zu den jeweiligen Triebwerken und Leistungen hat Seat noch nicht gemacht, sie dürften wohl in den kommenden Wochen folgen – die Palette sollte jener des Golf 8 jedoch prinzipiell recht ähnlich sein. Weitere technische Highlights beziehungsweise Neuerungen sind beispielsweise, dass die DSGs nun im Shift-by-Wire-Verfahren agieren, und die adaptive Fahrwerksregelung. Parallel zum fünftürigen Leon hat Seat auch die knapp 30 Zentimeter längere Kombi-Version Sportstourer (ST) mit größerem Kofferraum (617 Liter statt 380 Liter) vorgestellt. Die Produktion des Kompaktwagens in Spanien startet noch im Januar, die Markteinführung erfolgt ab April.