Astons neuer Platzhirsch
Aston Martin hat sein neues Frontmotor-Topmodell vorgestellt. Der Vanquish kommt wieder mit V12. Nun also wieder Vanquish. Beim Blick auf die Bezeichnung der leistungsstarken Gran Turismo-Topmodelle im Programm des britischen Sportwagen-Herstellers war über die verfangenen 23 Jahre hinweg ein stetiger Wechsel zu beobachten. Aston Martin pendelte seitdem – teils mit Namenszusätzen – zwischen Vanquish und DBS. Eine Konstante blieb jedoch stets erhalten. Der prestigeträchtige Zwölfzylinder als Antrieb. Dies ist auch beim neuen Vanquish, mittlerweile die dritte Generation mit diesem Namen, nicht anders. Damit stellen sich die Engländer bemerkenswerterweise gegen den allgemeinen Trend des Downsizings, der selbst im Bereich der Sportwagen um sich greift und so unter anderem zum zunehmenden Aussterben des V12 sorgt.
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Optimierter Motor
Stattdessen entwickelte Aston Martin den aus dem bisherigen DBS bekannten 5,2-Liter-Biturbo-V12 tiefgreifend weiter. So wurden die Turbolader mit intelligentem integriertem Wastegate optimiert, sodass sie nun noch schneller Drehen. Zudem sind der Motorblock und die Pleuel verstärkt, die Zylinderköpfe umgestaltet mit neu positionierten Ventilen und die Nockenwelle modifiziert. Hinzu kommen unter anderem leistungsfähigere Einspritzdüsen. Die Abgasanlage mit ingesamt vier Endrohren besteht standardmäßig aus Edelstahl, optional gibt es eine Alternative aus Titan. Sie ist nicht nur 10,5 Kilogramm leichter, sondern tönt dank kleinerer Endschalldämpfer auch noch bulliger. Leistungsmäßig stehen unter dem Strich so nun 835 PS und 1.000 Nm maximales Drehmoment. Damit katapultiert sich der Vanquish auf bis zu 345 km/h. Die Kraftübertragung übernimmt eine ZF-Achtstufen-Automatik Im Zusammenspiel mit einem elektronischen Hinterachs-Differenzial.
Erhöhte Steifigkeit
Auch in Sachen Plattform und Fahrwerk zeigt sich der Vanquish gegenüber dem Vorgänger weitreichend modifiziert. Dabei legte Aston ein Hauptaugenmerk auf eine optimierte Steifigkeit des Unterbaus. Dank der neuen Motorraum-Verstrebung, dickerer Stabilisatoren und zahlreicher weiterer Verstrebungen und Versteifungen im vorderen wie hinteren Bereich des Chassis ist dieses nun bedeutend fester. Während die Achse vorne mit einer Doppelquerlenker-Konstruktion aufgehängt ist, gibt es hinten eine Mehrlenker-Achse. Sie sind jeweils mit Bilstein DTX-Dämpfern ausgerüstet. Sie bieten extrem schnelle Reaktionszeiten und je nach Fahrmodus – GT oder Sports respektive Sport+ – deutlich unterschiedliche Ansprechverhalten. Carbon-Keramik-Bremsanlagen mit vorne 410 und hinten 360 Millimeter durchmessenden, gelochten Scheiben versprechen erstklassige Verzögerungswerte und geringe rotierende respektive ungefederte Massen.
Leichte 21-Zöller
Einen weiteren Beitrag dazu leisten die gewichtsoptimierten Felgen. Die 21-zölligen Schmiederäder präsentieren sich im filigranen Y-Speichen-Design und sind mit Pirelli-Reifen der Dimensionen 275/30ZR21 und 325/30ZR21 besohlt. Im Übrigen zeigt der Vanquish optisch eine tropfenförmig fließend gestaltete Silhouette mit langer Schnauze: Der Abstand zwischen Vorderachse und A-Säule wurde merklich vergrößert. Selbiges gilt für den zentralen Lufteinlass in der Frontschürze, was selbstverständlich die Luftzufuhr zum Motor optimiert. Weitere Merkmale am Bug sind die Matrix-LED-Scheinwerfer und eine Spoilerlippe. Sie besteht wie die Luftauslässe in der Motorhaube sowie am Heck der breite Diffusor und optional die Shield genannte Blende aus klarlackiertem Carbon. Letzteres trägt einen prominent platzierten „Aston Martin“-Schriftzug und ist von den aus jeweils sieben flachen horizontalen Elementen bestehenden LED-Rückleuchten flankiert. Weitere Merkmale sind die – ebenfalls optional aus Carbon – die seitlichen Applikationen, die sich von den vorderen Kotflügeln bis in die Türen ziehen, bündige Türgriffe eine scharfe Abrisskante am Heck samt integrierter Spoilerlippe und ein Panorama-Glasdach.
Edles Cockpit
Der Innenraum zu guter Letzt bietet einen feinen Materialmix aus reichlich Carbon sowie Leder. Der Vanquish als reiner Zweisitzer mit Sports Plus- oder Performance-Gestühl. Das Lenkrad ist unten abgeflacht und verfügt über Schaltwippen. Auch hinsichtlich der Bedienung geht Aston Martin ein Stückweit gegen den Trend: Neben dem Infotainment-Touchscreen gibt es nämlich für diverse Funktionen noch echte Knöpfe und Regler. Der Fond bietet eine Carbon-Strebe sowie Fächer für optional angebotene Ledertaschen. Das Infotainment-System bietet neben dem mittigen Touchscreen auch ein weiteres volldigitales Armaturendisplay. Die Navigation erfolgt mit Online-Konnektivität, ein Bowers & Wilkins-Soundsystem garantiert perfekten Musikgenuss abseits des tollen V12-Klangs.
Insgesamt wird Aston Martin pro Jahr weniger als 1.000 Exemplare des Vanquish bauen, um die Exklusivität zu wahren. Bestellbar ist der Wagen ab sofort, die Auslieferungen sollen im vierten Quartal 2024 beginnen.
Technical Facts
Aston Martin Vanquish
Motor: 5,2-Liter-V12-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, optimierte Turbolader mit integriertem intelligentem Wastegate, verstärkter Motorblock, verstärkte Pleuel, umgestaltete Zylinderköpfe mit neu positionierten Ein- und Auslassventilen, modifizierte Nockenwellen, neu platzierte Zündkerzen, leistungsfähigere Einspritzdüsen, Edelstahl-Abgasanlage mit zwei Endrohren pro Seite (optional Titan-Abgasanlage mit kleineren Endschalldämpfern)
Leistung: 614 kW / 835 PS / 1.000 Nm / Vmax: 345 km/h
Kraftübertragung: Achtstufen-Automatikgetriebe (ZF), elektronisches Hinterachsdifferential
Fahrwerk: Doppelquerlenker-Vorderachse, Mehrlenker-Hinterachse, Bilstein DTX-Dämpfer, steifere Motorraum-Strebe, dickere Stabilisatoren, diverse weitere Versteifungen/Verstrebungen
Rad/Reifen: gewichtsoptimierte Schmiedefelgen in 21 Zoll mit Pirello P Zero-Bereifung in 275/30ZR21 und 325/30ZR21
Bremsen: Carbon-Keramik-Bremsanlage mit gelochten Scheiben (VA 410 mm, 360 mm)
Karosserie: tropfenförmige Silhouette, lange Schnauze, Carbon-Frontspoilerlippe, großer Frontschürzen-Lufteinlass, Matrix-LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht, Motorhaube mit Carbon-Luftauslässen, Applikation mit „Aston Martin V12“-Schriftzug an Kotflügeln/Türen, rahmenlose Außenspiegel, bündige und elektrisch ausfahrende Türgriffe, Panorama-Glasdach (optional Carbondach), Abrisskante mit integrierter Spoilerlippe am Heck, LED-Heckleuchten aus sieben einzelnen horizontalen Elementen, „Shield“-Heckblende mit „Aston-Martin“-Schriftzug zwischen den Leuchten, Carbon-Diffusor
Innenraum: Lederausstattung, Sports Plus-Sitze oder optional Performance-Stitze, unten abgeflachtes Multifunktions-Sportlenkrad mit Schaltwippen, tiefe Mittelkonsole mit beleuchtetem Glas-Startknopf und diversen Bedienknöpfen und -reglern, diverse Carbon-Zierelemente, Chrom-Zierleiste auf dem Armaturenbrett, flache horizontal ausgerichtete Luftausströmer, Versteifungsstrebe im Fond, Ablagefächer für maßgeschneiderte Ledertaschen im Fond,
Multimedia: volldigitales 10,25-Zoll-TFT-Armaturen-Display, 10,25-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem mit voller Online-Konnektivität, Online-Navigation, kabellose Konnektivität zu Apple CarPlay, Bowers & Wilkins-Premium-Surround-Soundsystem mit 15 Lautsprechern und zwei Verstärkern, Aston Martin-Smartphone-App für iOS und Android