Hier ist die Autowelt noch in Ordnung!

New York Autoshow 2019

New York Autoshow (19.-28.04.2019)

Neben Detroit ist die New York Autoshow die zweitgrößte Automesse in den USA und öffnete in diesem Jahr vom 19. bis 28. April 2019 mitten im Herzen des Big Apple ihre Tore. Und während wir in Europa fast blind wetteifern, die Elektromobilität so schnell wie möglich ohne Rücksicht auf Verluste als 100%igen Ersatz für den Verbrenner zu etablieren, tickt die Welt in den USA, Gott sei Dank, noch normal. So war die New York Autoshow nicht die Messe der „ewig Gestrigen“, wie ein Journalist eines bekannten Online-Nachrichtenportals schrieb, sondern vielmehr eine ganz normale „Old-School“-Autoshow. Traditionell liegt der Focus in den USA auf Pick-ups und SUVs und da der Markt unter Donald Trump förmlich explodiert ist, kleckerten die amerikanischen Hersteller nicht mit Neuheiten. Am beindruckendsten war der neue Corsair von Ford-Tochter Lincoln, ein Luxus-SUV mit mehr als nur beeindruckender Statur. Neben wie auch im Fahrzeug fühlt man sich mächtig klein, denn wirklich alles ist überproportioniert. Zudem möchte man mit dem Corsair mit BMW X7 oder dem neuen Mercedes GLS konkurieren und hat deshalb auch Ausstattungstechnisch wirklich alles eingebaut, was zur Zeit „State of the Art“ ist. Eine deutliche Nummer kleiner und als Crossover Utilitly Vehicle (CUV) geführt, präsentierte Hyundai den neuen Styx. Zudem zeigten die Koreaner die Neuauflage der beliebten Limousine Sonata, die jetzt aber eher als viertüriges Coupé durchgeht. In den unteren Hallen gab es Pick-ups jeglicher Couleur zu sehen, vom klassischen RAM über den ebenfalls klassischen GMC Sierra bis zum Toyota Tundra, alle in den verschiedensten Versionen und mit etlichem Zubehör versehen.

Aber auch die Marken vom alten Kontinent waren vertreten. So präsentierte Mercedes neben der A-Klasse Limousine auch den CLA 35 als AMG-Version. Fehlen durften natürlich auch nicht die AMG-Versionen von CLA 63 und CLA 63 Coupé. Als Konkurrent für den eigentlich nur für den amerikanischen Markt entwickelten BMW X7 zeigten die Stuttgarter Autobauer den nochmals gewachsenen GLS. Porsche hatte als Premiere in New York den schicken 911 Speedster mit an Bord, sowie die klassischen Boxster- und Cayman-Modelle. Ein wirklich schönes Themenparadies zeigte Nissan, denn rund um die 50-Jahre-Edition des GT-R hatten die Japaner etliche alte Nissan-Sportwagen positioniert, wie z.B. die legendären Skyline-Modelle. Eine weitere interessante Neuheit stand bei Cadillac, der ur-amerikanischen Automarke, denn der CTS-Nachfolger heisst ab sofort CT5 und zielt ungeniert auf die aktuelle E-Klasse-Generation. Gefühlt in der letzten Ecke, gut versteckt, konnte man den Stand von Volkswagen finden. Highlight waren nicht die psydo-elektrische Modelle, sondern für den Amerikaner wichtig und preislich auch interessant: der brandneue VW Atlas. Dieser präsentiert sich noch größer und breiter und konkurriert dank dritter Sitzreihe auch mit US-SUVs. Der Blick auf das Preisschild lässt Europäer dann heulen, denn der angeschlagene Preis beziffert sich auf ca 30.900 US-Dollar plus Mwst.

So bleibt als Fazit: Die New York Autoshow kann man jetzt rein von der Fläche nicht mit dem Genfer Autosalon oder einer IAA in Frankfurt vergleichen, dennoch ist sie höchst interessant, gibt es dort Modelle und Marken zu sehen, die wir in Europa niemals zu Gesicht bekommen!

Text & Fotos: Olivier Fourcade

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