Dodge Charger Hellraiser von SpeedKore Performance
Das Team von SpeedKore Performance aus dem in Wisconsin bei Milwaukee gelegenen Grafton ist in der US-amerikanischen Heimat und über die Landesgrenzen hinweg für seine Carbon-Anbauteile sowie insbesondere auch beeindruckende Projektfahrzeuge mit kompletten Karosserien aus dem beliebten Leichtbaumaterial bekannt. Großes Aufsehen erregten dabei unter anderem zwei spektakuläre Charger, welche die Optik der unvergessenen zweiten Modellgeneration aus den 1970er Jahren mit modernen Akzenten und jeweils extrem kraftvollen Triebwerken kombinierten: Nach diesen beiden Exemplaren mit den Beinamen „Tantrum“ und „Evolution“, die wir euch in den Cars & Stripes-Ausgaben 3/19 und 1/19 ausführlich vorstellten, folgte nun der nächste Streich …
Der Dritte im Bunde hört auf den Namen Hellraiser, zu deutsch etwa Unruhestifter. Und die Bezeichnung, welche zugleich einen Hinweis auf den unter der Haube befindlichen Motor gibt, passt wirklich wie die Faust aufs Auge: Der Wagen, den SpeedKore für den Schauspieler und Comedian Kevin Hart baute, besitzt einen der Hellephant-HEMI-Crate Engines, die Dodge in streng limitierter Auflage ab Werk zum Einbau in Projektfahrzeuge auf Basis von Klassikern bis Baujahr 1976 anbot – welche damit zweifellos wahrlich zu wahren Unruhestiftern par excellence werden.
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Leistung und Drehmoment im Überfluss
Basis für das extrem kraftstrotzende Aggregat bildet nämlich nichts geringeres als der Hellcat-V8, der nochmals deutlich modifiziert respektive aufgewertet ist und somit noch leistungsstärker und extremer antritt. Diese Tatsache bringt natürlich wiederum der Name des Aggregats zum Ausdruck, der zugleich eine Reminiszenz an Dodges Crate Engine „Elephant“ ist, der 1964 vorgestellt wurde. Schon im werkseitigen Zustand generiert der Hellephant unter anderem dank Schmiedekolben, verschiedene von Hellcat Redeye oder gar Challenger Demon übernommene Komponenten sowie eines 3,0-Liter-Kompressors eine atemberaubende Leistung von 1.000 hp, sprich etwa 1.013 PS, sowie 1.288 Nm maximales Drehmoment. Angesichts dieser Werte konnte SpeedKore hier getrost weitgehend auf zusätzliche Optimierungen verzichten und beschränkte sich auf Detailanpassungen des Systems wie die Ergänzung einer Aeromotive-Kraftstoffpumpe, eines Saldana-Kühlers und einer hauseigenen Custom-Agbasanlage samt Krümmers, die unter anderem aus Schalldämpfern und weiteren Teilen von MagnaFlow besteht.
Aktuelles Automatikgetriebe
Die Übertragung der Power auf die Straße gewährleistet eine moderne 8HP90-Achtstufen-Automatik von ZF, wie es unter anderem in den aktuellen Challenger- und Charger-Modellen zum Einsatz kommt. Damit der Hellraiser auch eine zeitgemäßere Fahrdynamik an den Tag legt, bekam er einen komplett erneuerten Unterbau. Das verstärkte Custom-Chassis zeichnet sich unter anderem durch eine Ford-9-Zoll-Hinterachse mit Four-Bar-Aufhängung sowie eine modifizierte Vorderachs-Konstruktion von der Corvette C6 sowie zweifach einstellbare Penske-Dämpfer aus. Angemessene Verzögerungswerte garantiert eine Brembo-Bremsanlage mit vorne Sechs- und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf großen gelochten Scheiben. Reichlich Grip versprechen unterdessen Michelin-Bereifungen in 245/35 ZR19 vorne und fetten 345/30 ZR20 an der Hinterachse.
Schmiederäder treffen Carbon-Karosse
Aufgezogen sind die Pneus auf unsichtbar verschraubten, dreiteiligen S201-Schmiederäder aus dem Hause HRE-Wheels. Sie messen vorne 9×19 und hinten 12×20 Zoll und passen mit ihrem grauen Finish optisch bestens zur Farbgebung der Karosserie. Diese trägt – da sie lediglich mit einer Klarlack-Schicht überzogen ist – das typische graue Webmuster des kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffs zur Schau: Schließlich ist sind quasi sämtliche Karosserieparts neu aus Carbon angefertigt. Dafür wurde das ursprüngliche Fahrzeug zunächst haarklein gescannt und digitalisiert, um danach zur im eigenen Haus erfolgten Erstellung der neuen Komponenten passende Formen anzufertigen. Die Motorhaube verfügt dabei über eine große Öffnung, durch welche die Custom-Kompressor-Abdeckung aus Aluminium und Carbon hinausragt. Ergänzt wird das sehr gestreckt wirkende Gesamtkunstwerk durch titangraue, gefräste Anbauteile wie etwa den Kühlergrill, die Türgriffe und den Tankdeckel.
Runderneuertes Cockpit
Last but not least sorgte SpeedKore selbstverständlich für eine umfangreiche Überarbeitung des Interieurs – in Kooperation mit den Spezialisten von Gabe’s Custom Interiors. Die Sitze bekamen Bezüge in Schwarz und Rot samt Ziernähten in der jeweils anderen Farbe und der obere Bereich des Armaturenbretts und ein Teil der unter anderem aus Carbon gefertigten Türverkleidungen sind ebenfalls schwarz mit roten Akzenten beledert. Hellraiser-Pilot Kevin Hart und sein Beifahrer verzurren sich mit Simpson Racing-Vierpunkt-Gurten in Recaro Sportser-Sitzen, während die hinteren beiden Sitzplätze zwar rein optisch noch vorhanden, aber kaum mehr als solche zu nutzen sind: Der Zustieg in den Fond ist nämlich durch die Querstrebe des direkt mit dem Chassis verbundenen 14-Punkt-Überrollbügel versperrt. Das Custom-Drei-Speichen-Lenkrad sowie die Frontblenden des Armaturenbretts sind ebenso aus grauem Metall gefertigt wie Teile der Mittelkonsole. In letzterer ist neben dem Drehregler zur Gangwahl des Getriebes die Bedieneinheit für die verbaute Klimaanlage verortet. Abrundend gibt es sogar ein umfangreiche Focal-Soundanlage mit Front- sowie Hecklautsprechern, intelligentem Verstärkersystem sowie Subwoofer-Box. So ist auch der dritte Carbon-Charger aus dem Hause SpeedKore summa summarum eine rundum gelungene Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Und obwohl es sprichwörtlich heißt: „Aller guten Dinge sind drei“ – es würde uns keineswegs wundern, wenn es nicht bei diesem Trio bleibt, sondern die Serie künftig um weitere Exemplare erweitert würde …
Tech Facts
Dodge Charger Hellraiser
Baujahr: 1970
Motor: 7,0-Liter-/426-cui-Hellephant-HEMI-Crate Engine, Aluminium-Block, Aufladung mit 3.0-Liter-Kompressor, Ventildeckel vom Challenger SRT Hellcat Redeye, Ventile sowie Ventilsteuerung und -halter vom Challenger SRT Demon, Custom-Schmiedekolben, Saldana-Kühler, Aeromotive-Kraftstoffpumpe, OEM-Mopar-Steuergerät zum Kraftstoffmanagement, Neuabstimmung auf dem Prüfstand durch Gerahead Fabrications, Custom-SpeedKore-Tankzelle, Custom-Kompressor-Abdeckung, Custom-SpeedKore-Krümmer, Custom-Abgasanlage mit Endschalldämpfern und weiteren Komponenten von MagnaFlow, ca. 1.013 PS / 1.288 Nm
Kraftübertragung: 8-Stufen-Automatikgetriebe (ZF 8HP90)
Fahrwerk: mit Detroit Speed- und Woodward-Komponenten aufgerüstete Corvette C6-Vorderachskonstruktion, Custom-4-Bar-Hinterachskonstruktion von SpeedKore, Detroit Speed-Stabilisatoren, zweifach einstellbare Penske-Dämpfer
Rad/Reifen: dreiteilige HRE S201-Schmiedefelgen (mit versteckter Verschraubung) in 9×19 Zoll und 12×20 Zoll mit Michelin Pilot Sport 4 S-Bereifungen in 245/35 ZR19 und 345/30 ZR20
Bremsen: Brembo-Bremsanlage mit VA 6-Kolben- und HA 4-Kolben-Sätteln
Karosserie: komplette Custom-Karosserie aus Carbon, Motorhaube mit Ausschnitt für Kompressor, BASF Glasurit-Klarlackierung, Kühlergrill sowie Türgriffe, Tankdeckel und weitere Anbauteile aus Aluminium gefräst mit titangrauem Finish
Innenraum: komplette Neuausstattung durch Gabe’s Custom Interiors, Lederausstattung in Schwarz und Rot, Recaro GT Sportster-Sitze, Simpson Racing-4-Punkt-Gurte, Custom-SpeedKore-Rundarmaturen von Classic Instruments, 14-Punkt-Überrollkäfig, Klimaanlage
Multimedia: Focal-3-Wege-Lautsprecher vorne, Focal-Coaxial-Lautsprecher im Fond, Kicker IQ 3-Verstärkersystem mit Kicker IQI Intelligent Interface, Custom-SpeedKore-Subwoofer-Box mit zwei Focal-Lautsprechern
Sonstiges: Ford-9-Zoll-Hinterachse von Gear Effects, Batterie im Kofferraum, verstärktes SpeedKore-Custom-Chassis