Teuflische Hellcat
Drag Racing auf der Viertelmeile, reine Beschleunigungs-Duelle auf der Geraden, sind besonders unter Fahrern und Fans amerikanischer Autos beliebt. Kein Wunder, schließlich hat diese Spielart des Motorsports in den USA ihren Ursprung. Aber auch in Deutschland treten regelmäßig Piloten mit ihren oftmals extrem kraftstrotzenden und leistungsgesteigerten Boliden gegeneinander an.
Eines der renommiertesten Events in diesem Bereich ist natürlich unser Drag Day auf dem Flugplatz in Meinerzhagen. Er erfreut sich in der Community besonders großen Zuspruchs, da hier bekanntermaßen sogar ausschließlich US-Cars im Fun Race gegeneinander antreten dürfen. Zu den stärksten Kalibern, die bei der diesjährigen Ausgabe am 10. Mai an den Start gingen, gehört zweifellos der hier vorgestellte Dodge Challenger SRT Hellcat.
Weitere spannende Geschichten aus der Welt der US-Cars bietet unser Magazin Cars & Stripes.
Die neue Ausgabe 5/25 kommt am 4. September offiziell zum Händler. Zudem ist sie schon jetzt versandkostenfrei über Tuning-Couture bestellbar.
Liebe auf das erste Kompressor-Sirren
Besitzer des Coupés ist Marcelo Villanueva Esteban aus Düsseldorf. Er erwarb das Muscle Car im Sommer 2021 als Nachfolger für seine zuvor verkaufte Corvette C6. Das Auto war ihm damals als Vorschlag auf eine einschlägigen Internetplattform angezeigt worden. Als sich der heute 32-Jährige, der selbstständig in der Kfz-Branche tätig ist, infolgedessen mit seinem Vater auf den Weg nach Hannover zum Händler machte, wusste er aber tatsächlich noch nicht, dass es sich um eine Hellcat handelte. Ohne große Umschweife drückte ihm der Verkäufer den Schlüssel in die Hand mit der Aufforderung, doch einmal den Motor zu starten und etwas aufs Gas zu drücken.
Damit war es bereits um Marcelo geschehen, denn er verliebte sich auf Anhieb in das typische, heulende Sirren des Kompressors: „Natürlich habe ich das Auto gekauft und bis heute bereue ich es kein Stück!“ Einige Monate später rollte der Challenger dann erstmals an eine Viertelmeilen-Startlinie. Ein Freund hatte Marcelo morgens spontan angerufen und gesagt, dass er doch bei einem an diesem Tag stattfindenden Drag Racing-Event vorbeikommen solle.

Upgrade mit Demon-Parts
Getrieben durch den Adrenalinrausch auf der Viertelmeile keimte in Marcelo schnell der Wunsch nach mehr auf – „mehr Power, mehr Qualm, einfach von allem mehr!“ Um dies zu realisieren wandte er sich vertrauensvoll an Marc Palomero, Dodge-Spezialist, der selbst einen Challenger mit vierstelligem Leistungswert besitzt. Im Rahmen des Upgrades machte Marcelos Coupé einen großen Schritt in Richtung des Challenger-Topmodells Demon.
Von diesem stammt nämlich der verbaute 2,7-Liter-Kompressor, der noch dazu ein Race Porting durch das Team von Jokerz Performance erhielt. In Verbindung mit einem BWoody-Race-Ladeluftkühler und bei einem Ladedruck von etwa 1,1 bis 1,25 bar generiert der 6,2-Liter-HEMI-V8 nun beeindruckende 892 PS. Weitere Beiträge dazu leisten der Air Intake vom Demon, die 105-Millimeter-Drosselklappe und eine größere Kurbelwellen-Riemenscheibe. Für einen noch satteren Achtzylinder-Sound sorgt last but not least die hinter den originalen Katalysatoren ansetzende 3,5-Zoll-Grail-Abgasanlage.

Optimiertes Fahrwerk
Um die Power zuverlässig auf die Straße zu bringen, wurde das Differenzial mittels eines DIRS-Kits verstärkt. Die Kraftübertragung übernimmt die gewohnte ZF-Achtstufen-Automatik. Das von Bilstein stammende adaptive SRT-Competition-Fahrwerk wurde mit einer optimierten Lagerung an der Hinterachse, dem leichteren Stabilisator vom Demon und ebenfalls gewichtsreduzierenden AAD Performance-Aufhängungsarmen aufgerüstet. Für zuverlässige Verzögerung sorgen zu guter Letzt die werkseitigen Brembo-Anlagen.
Carbon und Demon-Style
Passend zur Überarbeitung des HEMIs erhielt der Challenger ein optisches Upgrade auf den Look des Demon. Dies liegt nicht nur am OEM-Widebody und den folierten Abbildern des Demon-Logos und -Schriftzugs auf den Fahrzeugflanken. Zudem weist die mit GME-Hoodpins gesicherte Carbon-Motorhaube das vom Topmodell bekannte Design mit breitem, durchgängigem Lufteinlass auf. Die Frontlippe und der Heckspoiler bestehen ebenfalls aus Carbon
An den Achsen sitzen für den Straßeneinsatz die rundum 11×20 Zoll messenden, werkseitigen Devil’s Rims-Schmiedefelgen mit 305/35er Bereifungen. Wenn es auf die Viertelmeile geht, rüstet Marcelo hinten jedoch auf Mickey Thompson-Slicks in 315/50R17 um. Dies ist zweifellos ein Grund dafür, dass er auf ungeklebter Strecke bei idealen Bedingungen eine Viertelmeilen-Bestzeit von 10,301 Sekunden aufstellte.
Specs
Dodge Challenger SRT Hellcat
Baujahr: 2018
Motor: 6,2-Liter-Hellcar-HEMI-V8-Ottomotor mit Kompressor-Aufladung, originaler 2,7-Liter-Kompressor vom Demon samt Race Porting durch Jokerz Performance, ca. 1,1 bis 1,25 bar Ladedruck, BWoody-Race-Ladeluftkühler-Kit, 105-mm-Drosselklappe, ATI 10% Superdamper (größere Kurbelwellen-Riemenscheibe), Demon-Air Intake, 3,5-Zoll-Grail-Abgasanlage ab originaler Katalysatoren, 892 PS
Kraftübertragung: Achtstufen-Automatikgetriebe (ZF 8HP90), DIRS-Kit zur Verstärkung des Differenzials
Fahrwerk: adaptives Bilstein-SRT-3-Mode-Competition-Fahrwerk, Rear Bushing Cradle Kit mit härteren Buchsen, leichter Demon-Stabilisator, leichte AAD Performance-Aufhängungsarme
Rad/Reifen: OEM-Devil’s Rim-Leichtmetallfelgen in 11×20 Zoll mit Michelin Pilot Sport 4 S-Bereifung in 305/35ZR20 (für Straße), für Viertelmeile-Events: HA Mickey Thompson-Slicks in 315/50R17
Bremsen: Brembo-Bremsanlage mit VA Sechs-Kolben-Sätteln auf 390-mm-Scheiben und HA Vier-Kolben-Sätteln
Karosserie: werkseitiger Widebody, Carbon-Demon-Motorhaube mit GME-Hoodpins, Carbon-Frontspoiler, Carbon-Performance-Heckspoiler, Lackierung in Octane Red
Multimedia: OEM-Harmann-Kardon-Soundsystem

