Chevrolet Camaro 6.2 V8
„Schicker ZL1 der fünften Modellgeneration“, denkt man womöglich zunächst über diesen Chevy. Doch spätestens beim Anblick des Hecks stutzt der Camaro-Kenner: Warum trägt das Coupé die Rückleuchten der EU-Version – die schließlich ganz anders aussehen als beim US-Modell? Und den ZL1 gab’s hier doch gar nicht offiziell, oder? Richtig! Die Lösung: Das Auto von Marius Golomb aus dem Kreis Warendorf ist in Wahrheit gar kein echter kein Vertreter des Topmodells mit Kompressor-V8. Stattdessen handelt es sich um einen umfassend aufgerüsteten europäischen Camaro 6.2 V8 – in den USA als SS bekannt, in Europa aus Gründen offiziell nicht mit diesem Kürzel versehen. Den weitreichenden Umbau erhielt das 2013er Muscle Car schrittweise in den letzten fünf Jahre.
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Überzeugende ZL1-Optik
Um den Topmodell-Look zu erreichen, gönnte der 33-Jährige seinem Camaro ein Komplett-Makeover mit ZL1-Parts. Von der aggressiven Frontschürze über die Powerdome-Motorhaube und die Felgen bis hin zu den Seitenschwellern und den schlanken US-Spiegeln – alles dabei. Obendrauf gab es individuelle Extra-Features wie zusätzliche Luftöffnungen in der Front und der Haube, eine APR-Spoilerlippe am Bug und dynamische Blinker in den Spiegeln. Und am Heck? Hier sorgen der AnvilNotch-Spoiler mit Wickerbill, ein Havoc-Diffusor und zwei 137-Millimeter-Abgas-Endrohre für einen fetten Abschluss. Verpackt ist das Ganze in eine auffällige Folierung in Intense Matte Sandstorm inklusive schwarzer Akzente.
530 PS aus 6,2 Litern
Zugegeben: Auf Augenhöhe mit der brachialen Kompressor-Power des echten ZL1 kommt Marius‘ Camaro nicht ganz. Schließlich verzichtete er bewusst auf eine Aufladung des Motors: „Für den Fall, dass man doch nochmal eine Rennstrecken-Affinität entwickelt, soll er ein Sauger bleiben“. Mehr Leistung erhielt der 6,2-Liter-LS3-V8 aber sehr wohl: Bis zu 530 PS und 620 Nm liegen an – ein Plus von knapp 100 PS und 50 Nm. Möglich machten dies die Camaro-Spezialisten von CN-Racing – mit einer schärferen Nockenwelle. Ebenfalls neu: eine offene Ansaugung, ein Fächerkrümmer, eine Sport-Abgasanlage samt Sportkatalysatoren. Das manuelle Sechsgang-Getriebe lässt sich dank eines Short Shifters noch knackiger schalten. Die Bremsen zeigen mit gelochten Scheiben und bronzefarbener Lackierung der Sättel gleichermaßen noch mehr Biss und Style. Fahrwerksseitig gab es ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk, H&R-Stabilisatoren, PU- (vorne) respektive Alu-Buchsen (hinten) und eine Domstrebe. Eine enorm verbesserte Fahrdynamik ist damit garantiert. Genauso wie natürlich eine satte Tieferlegung.
Edle Innenausstattung
Das Interieur gehört bei US-Cars oft nicht wirklich zu den Schokoladenseiten. In Marius‘ Camaro ist aber das absolute Gegenteil der Fall. Die Innenausstattung wurde einmal komplett ausgebaut, zerlegt und mit schickem Mikrofaserstoff bezogen, an der Mittelkonsole kam sogar Alcantara zum Einsatz. Aus selbigem bestehen auch der Schaltsack und der Bezug des Lenkrads – beides vom 1LE-Modell. Billige Plastikoberflächen? Fehlanzeige! Zudem sind alle einst hellen Clipse glanzschwarz lackiert und abrundend gibt es einen Titan-Schaltknauf mit Lasergravur. Smartphone-Konnektivität per Apple CarPlay? Kein Problem, schließlich ist das neue Infotainmentsystem mit größerem Screen absolut up to date.
Specs
Chevrolet Camaro 6.2 V8
Baujahr: 2013
Karosserie: modifizierte ZL1-Frontschürze, APR-Carbon-Frontspoilerlippe, modifizierte ZL1-Motorhaube mit Luftauslässen und zentralem Einsatz in Carbon-Optik, US-Spiegel mit Custom-Blinkern (sequenziell), ZL1-Seitenschweller, AnvilNotch-Heckspoiler mit Wickerbill, Havoc-Diffusor, Folierung in Intense Matte Sandstorm (vom PWF) mit Akzenten in Mattschwarz
Motor: 6,2-Liter-V8-Ottomotor, scharfe Nockenwelle, offene Ansaugung, Fächerkrümmer, Sport-Abgasanlage mit Sportkatalysatoren und 137-mm-Endrohren, 530 PS / 620 Nm
Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe mit Short Shifter, HA-Differenzial mit kürzerer Übersetzung
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk, dicke H&R-Stabilisatoren, VA PU-Buchsen, HA Aluminium-Buchsen, Domstrebe
Rad/Reifen: OEM-Schmiedefelgen vom Camaro ZL1 in 10×20 Zoll ET23 und 11×20 Zoll ET43, Finish in Schwarz, Vredestein Ultrac Vorti-Bereifung in 275/40ZR20 und 315/35ZR20, 5-mm-H&R-Spurplatten rundum
Bremsen: Sättel in mattem Bronze pulverbeschichtet, gelochte Scheiben
Innenraum: komplette Neuausstattung mit Invitara-Mikrofaserstoff bezogen, Mitteltunnel mit Alcantara bezogen, alle hellen Clipse glanzschwarz lackiert, Alcantara-Schaltsack und -Lenkrad vom 1LE, Titan-Schaltknauf mit Lasergravur