Captain Futura!

VW Scirocco 2.0 TSI

VW Scirocco 2.0 TSI – Captain Futura

Der VW Golf ist seit Jahrzehnten nicht nur der Beststeller im Portfolio der Wolfsburger, sondern auch das allgemein meistverkaufte Fahrzeug Deutschlands. Einer von unzähligen Gründen dafür ist sicherlich sein schnörkel- und zeitloses Design, das seit dem Start der ersten Generation im Jahr 1974 stets nur behutsam weiterentwickelt wurde. Andererseits ist es womöglich so manchem Autoenthusiasten zu unspektakulär und emotionslos. Für all jene bot VW als dynamisch gezeichnete Alternative zuletzt den seit dem Jahr 2008 und erst kürzlich eingestellten Scirocco auf Basis des Golf 6 an.

Um ein im Jahr 2011 gebautes Exemplar dieser Baureihe handelt es sich bei dem hier gezeigten Fahrzeug, das mit seiner auffälligen Lackierung in leuchtendem Viper-grün die Blicke auf sich zieht. Doch seine Farbgebung ist längst nicht der einzige Grund, warum das Coupé, das sich seit 2014 im Besitz von Daniel Siegwardt aus dem nahe Ludwigsburg gelegenen Hessigheim befindet, ein echter Eyecatcher ist.

Individualisierte OZ-Räder

Und dies gelingt dem sportlichen Volkswagen, obwohl er de facto nur relativ zurückhaltend modifiziert wurde. So trägt die Karosserie ein Scirocco R-Outfit, das am Heck und der Fahrzeugseite dem R-Line-Paket und einer nachträglich an der Front verbauten Schürze des Topmodells zu verdanken ist. Einzige Verfeinerung sind einige Cleanings, etwa an der Heckklappe. Seine Faszination und spektakuläre Optik bezieht der Zweitürer unterdessen weitestgehend aus der Kombination zweier Charakteristika: Zum einen sind dies die großen, mehrteiligen Räder, die Matthias Krenzer von Gekrenzert auf Basis von OZ Futura-Felgen individuell herstellte. Das Ergebnis zeichnet sich durch die Dimensionen 9,75×19 Zoll sowie 11×19 Zoll und – insbesondere an der Hinterachse – große, gestufte Außenbetten aus. Zum anderen ist dies die beachtliche Tieferlegung, die mittels eines HP Drivetech-Luftfahrwerks samt gekürzter Dämpfer herbeigeführt wurde und an dessen Installation die Spezialisten von Wagnair und V-Unlimited beteiligt waren. Ist die Karosserie komplett herabgelassen, senken sich die hinteren Radlaufkanten millimetergenau zwischen die Felgenhörner und die Flanken der Reifen ab. Um dies zu ermöglichen, sind letztere in ihren Breiten äußerst knapp bemessen, sodass sie sich weit über die Räder strecken müssen: Sie besitzen die Größen 225/35 ZR19 an der Vorder- und 235/35 ZR19 an der Hinterachse.

Mächtig Dampf unter der Haube

Doch der Scirocco ist alles andere als ein reines Showfahrzeug. Darüber hinaus nämlich erhielt sein ehemals 211 PS starker 2.0 TSI-Turbovierzylinder eine umfassende Überarbeitung, sodass nun deutlich mehr Pferdchen bereit stehen, um das Sportcoupé bei Bedarf druckvoll voranzutreiben: Die Power beläuft sich auf satte 367 PS und maximal 660 Nm Drehmoment, was laut Daniel genügt, um den Scirocco auf bis zu 297 km/h zu beschleunigen. Verantwortlich für die Leistungssteigerung zeichnet in erster Linie das Upgrade auf einen K04-Turbolader. Ergänzend verbaute Daniel einen HG-Motorsport-Ansaugung samt Arlows-Hitzeschutz-Ummantelung des Ansaugrohrs sowie Zündkerzen aus dem Audi R8 V10. Das Abgassystem schließlich ist ein Eigenbauteil auf Basis einer Scirocco R-Anlage, während die Kraftübertragung durch ein Sechsgang-DSG übernommen wird, das zwecks noch besserer Schaltvorgänge optimiert wurde.

Edle Sportsitze

Wie das Exterieur ebenso dezent wie zugleich gekonnt modifiziert, präsentiert sich der Innenraum des VWs. So nehmen Daniel und sein Beifahrer auf einem Paar Recaro-Sportsitzen Platz, die mit einer feinen Kombination aus Leder sowie an den Sitzflächen Alcantara samt weißer Stepp-Ziernähte bezogen sind. Der Blick in den Kofferraum schließlich offenbart, dass hier ein Teil der Fahrwerkstechnik beheimatet wurde: Der metallic-rote Lufttank mit silberner Hardline-Verrohrung steht hier eingebettet in einen Bodenbelag aus rustikal anmutendem Holz inklusive eines Abbilds des Porsche 911 G-Modells.

Technical Facts

Fahrzeugtyp: VW Scirocco 2.0 TSI

Baujahr: 2011

Karosserie: Frontschürze vom Scirocco R, Lackierung in Viperngrün

Motor: 2,0-Liter-Reihenvierzylinder mit Turboaufladung, K04-Upgradeturbolader, HG-Motorsport-Ansaugung, Audi R8 V10-Zündkerzen, Arlows-Hitzeschutz, Eigenbau-Scirocco R-Abgasanlage, 367 PS

Kraftübertragung: 6-Gang-DSG, optimiert

Fahrwerk: HP-Drivetech-Luftfahrwerk gekürzt

Rad/Reifen: gekrenzerte OZ Futura-Felgen in 9,75×19 Zoll ET0 und 11×19 Zoll ET16 mit Bereifung in 225/35 ZR19 und 235/35 ZR19

Innenraum: Recaro-Schalensitze mit Leder-Alcantara-Bezug, Kofferraumausbau mit Airride-Tank

Multimedia: Dynaudio-Musikanlage